Zverev scheidet in Paris im Viertelfinale aus Der „Djoker“ ist eine Nummer zu groß

Paris · In nur drei Sätzen: Alexander Zverev scheidet im Viertelfinale der French Open in Paris gegen Branchenprimus Novak Djokovic aus.

 „Was soll ich nur machen?“, könnte diese Geste von Tennis-Star Alexander Zverev bedeuten. Im Viertelfinale der French Open war gegen den Weltranglistenersten Novak Djokovic einfach kein Kraut gewachsen, der Serbe war eine Nummer zu groß für den jungen Hamburger.

„Was soll ich nur machen?“, könnte diese Geste von Tennis-Star Alexander Zverev bedeuten. Im Viertelfinale der French Open war gegen den Weltranglistenersten Novak Djokovic einfach kein Kraut gewachsen, der Serbe war eine Nummer zu groß für den jungen Hamburger.

Foto: dpa/Michel Euler

Alexander Zverev legte den linken Arm um die Schulter von Novak Djokovic. Mit der rechten Hand klopfte er dem lächelnden Serben anerkennend auf die Brust, dann packte er seine Taschen und verließ langsam und mit trauriger Miene den Court Philippe Chatrier. Dort war am Donnerstagnachmittag seine holprige Reise bei den French Open in Paris im Viertelfinale wie fast zu erwarten zu Ende gegangen, nach einem glatten 5:7, 2:6, 2:6 gegen die Nummer eins der Welt.

„Der erste Satz hätte mir gehören sollen“, sagte Zverev (22) enttäuscht, „dann habe ich drei Spiele wirklich schlecht gespielt, und wenn er einmal die Kontrolle hat, ist er nur schwer zu schlagen“. Tatsächlich folgte Zverevs Break zum 5:4 bereits die Phase, in der er das Match verlor: Djokovic (32) gewann im Anschluss sogar sechs Spiele nacheinander. Und ab da hatte der Deutsche praktisch keine Chance mehr, noch einmal zurückzukommen.

„Ich habe zurückgelegen, dann aber vier, fünf Spiele perfekt gespielt. Es ist wichtig, in den entscheidenden Situationen Ruhe zu bewahren“, sagte der „Djoker“, der eben in diesen Momenten der gewohnt eiskalte Vollstrecker war. Zverev aber leistete sich folgenschwere Fehler: Den ersten Satz beendete er mit einem Doppelfehler, den zweiten mit drei Doppelfehlern nacheinander, und das entscheidende Break im dritten Satz verursachte er mit einem Volley ins Netz.

„Ich habe mir mehr erhofft, aber nach dem ersten Satz wurde es schwierig“, sagte Zverev. Er ist Weltranglistenfünfter, doch an diesem Tag offenbarte sich ihm ein deutlicher Abstand zum Klassenprimus. Für den Hamburger bleibt das Viertelfinale in Paris, das er auch im Vorjahr erreicht hatte, das beste Resultat bei einem Grand Slam. Djokovic kann in Roland Garros wie 2016 den Karriere-Grand-Slam vollenden.

Nach 2:09 Stunden schlug Zverev beim zweiten Matchball des 15-fachen Grand-Slam-Gewinners Djokovic den Ball ins Aus – es war dies der traurige Schlusspunkt einer Sandplatzsaison, die im Sieg beim kleinen Turnier in Genf, dem elften seiner Karriere, nur einen Höhepunkt hatte. In Roland Garros mühte er sich zweimal durch fünf und einmal über vier Sätze, nur in der zweiten Runde brauchte er lediglich drei gegen Mikael Ymer aus Schweden. Im November in London hatte Zverev im Endspiel des ATP-Finals Djokovic in zwei Sätzen besiegt. Damals aber war er in Bestform, in den letzten Wochen und Monaten nicht.

Der 32-jährige Serbe trifft in seinem 35. Semifinale bei einem der vier wichtigsten Turniere an diesem Freitag auf den Österreicher Dominic Thiem. Der Weltranglisten-Vierte ließ dem Russen Karen Chatschanow in 1:47 Stunden souverän mit 6:2, 6:4, 6:2 keine Chance. Das andere Vorschlussrunden-Duell bestreiten French-Open-Rekordsieger Rafael Nadal und Roger Federer.

Bei den Damen trifft die erst 17 Jahre alte Amerikanerin Amanda Anisimova auf die an Nummer acht gesetzte Ashleigh Barty aus Australien, die Britin Johanna Konta spielt gegen die Tschechin Marketa Vondrousova (beide 11 Uhr/Eurosport). Als letzte aus dem Feld der Topfavoritinnen scheiterte am Donnerstag die Vorjahressiegerin Simona Halep (Rumänien) durch ein 2:6, 4:6 gegen Anisimova.

Im Doppel greifen Kevin Krawietz und Andreas Mies als erste Deutsche seit 1993 völlig überraschend nach dem Titel. Der Coburger Krawietz (27) und der Kölner Mies (28) gewannen ihr Halbfinale gegen die Argentinier Guido Pella und Diego Schwartzman glatt mit 7:5, 6:3.

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