Sterntaler regnen für Kopernikus

Dillingen. Ein wenig nach den Sternen gegriffen hatte die Odilienschule schon, als sie sich für ihre Aula den Himmel erträumte. "Ich war begeistert von der Idee", sagte Dillingens Bürgermeister Franz-Josef Berg jetzt bei einem Ortstermin über den angelaufenen Umbau der Aula zu einer Art Planetarium, "ich war nicht mehr begeistert, als ich die Kosten gesehen habe

Dillingen. Ein wenig nach den Sternen gegriffen hatte die Odilienschule schon, als sie sich für ihre Aula den Himmel erträumte. "Ich war begeistert von der Idee", sagte Dillingens Bürgermeister Franz-Josef Berg jetzt bei einem Ortstermin über den angelaufenen Umbau der Aula zu einer Art Planetarium, "ich war nicht mehr begeistert, als ich die Kosten gesehen habe." Die Summe war für den Haushalt der Stadt so astronomisch, dass erst die Zuschüsse aus dem Konjunkturpaket II aus Science-Fiction Realität werden lassen. "Ich bin froh, dass auf diese Weise ein lohnendes, zusätzliches Projekt möglich wird", erklärte Berg. Drei GroßprojekteDer Kopernikus-Saal ist eines der drei Großprojekte, die Dillingen mit den 1,74 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket bestreitet. Die beiden anderen sind der Bau einer Freiwilligen Ganztagsschule an der Primsschule Diefflen und die Sanierung des Gemeindehauses Diefflen. Vorgabe ist, dass die Stadt mindestens ein Viertel, 580 000 Euro, an Eigenmitteln drauflegen muss. Quasi als Nachbarschaftshilfe brachte der neue Landesbildungsminister Klaus Kessler bei seinem Antrittsbesuch in der Hüttenstadt den Zuwendungsbescheid über 326 250 Euro in die Odilienschule in der Friedrich-Ebert-Straße. Kessler wurde in einem Haus nur rund 300 Meter die Straße herunter geboren und ist früher selbst hier in die Schule gegangen. Auch wenn Konjunkturpaket und Zuschussbewilligung noch von den Vorgängerregierungen in Bund und Land stammen, wollte der Dillinger Minister persönlich in der alten Heimatstadt die Sterntaler regnen lassen. "Der naturwissenschaftliche Bereich ist noch unterentwickelt in unserem Schulsystem. Der Kopernikus-Saal verbindet die Theorie mit der Praxis." Er ergänzte: "Es freut mich besonders die Kooperation mit dem Technisch-Wissenschaftlichen Gymnasium. So können kleine Schüler von großen lernen." Ohnehin ist der Astronomie-Saal nicht allein für die Grundschule gedacht. Auch externe Kurse, Vorträge, Kulturveranstaltungen und Ausstellungen sollen unter dem inhäusigen Nachthimmel möglich sein. Drei KooperationenMit der Mobilen Sternwarte und der Volkshochschule arbeitet die Odilienschule hierfür zusammen, merkte die Schulleiterin Michaela Dörr an. Am Tonnengewölbe der Aula entsteht wissenschaftlich möglichst genau mit Leuchtdioden die nächtliche Optik der nördlichen Erdhalbkugel, führte Sigrid Bott, Leiterin der Arbeitsgruppe, aus. Die einzelnen Sternbilder können getrennt voneinander zugeschaltet werden. "Warum ist es im Winter früher dunkel?, Warum ist es im Sommer so heiß?: Solche Kinder-Fragen wollen wir im Kopernikus-Saal anschaulich beantworten", sagte die Lehrerin. Laut Bauamtsleiter Felix Emanuel ist geplant, den Kopernikus-Saal bis zum Jahresende fertigzustellen.Die Zuschüsse des Konjunkturpakets beinhalten neben dem Astronomie-Projekt auch die Sanierung der Toilettenanlagen der Odilienschule.

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