Rohrbacher Ortsrat will Kirmes retten

Rohrbach. Der Rohrbacher Ortsrat hat den Kirmes-Rettungsanker ausgeworfen. In einer 70-minütigen Sondersitzung, an der auch interessierte Bürger teilnahmen, einigten sich die Kommunalpolitiker um Ortsvorsteher Hans Wagner einstimmig auf ein Maßnahmen-Paket, um das traditionelle Kerwesingen des Männerchores 1860 Rohrbach, vor allem aber die Kirmes am Leben zu erhalten

 Ein Umzug gehört traditionell zum Kirmesgeschehen in Rohrbach dazu. Im Bild zu sehen: der Fanfarenzug Dudweiler. Foto: Lang

Ein Umzug gehört traditionell zum Kirmesgeschehen in Rohrbach dazu. Im Bild zu sehen: der Fanfarenzug Dudweiler. Foto: Lang

Rohrbach. Der Rohrbacher Ortsrat hat den Kirmes-Rettungsanker ausgeworfen. In einer 70-minütigen Sondersitzung, an der auch interessierte Bürger teilnahmen, einigten sich die Kommunalpolitiker um Ortsvorsteher Hans Wagner einstimmig auf ein Maßnahmen-Paket, um das traditionelle Kerwesingen des Männerchores 1860 Rohrbach, vor allem aber die Kirmes am Leben zu erhalten. Punkt eins: Mindestens ein Kinderkarussell soll sich am letzten Septemberwochenende auf dem Parkplatz vor der Wiesentalschule drehen. Punkt zwei: Um dem Schausteller eine Mindesteinnahme garantieren zu können, erwirbt der Ortsrat Freikarten für alle Kinder, die sich am Kerwesingen beteiligen. Punkt drei: Zusätzlich will der Ortsrat zur Unterhaltung der Kinder eine Künstlerin engagieren, die Luftballonfiguren formt. Alle Kosten will der Ortsrat übernehmen. Eine Garantie, dass auch tatsächlich ein Schausteller mit einem Karussell am 24. und 25. September nach Rohrbach kommt, gibt es aber nicht. In den vergangenen zwei Jahren mussten die Besucher auf Fahrgeschäfte verzichten - trotz der Zusage von mindestens zwölf Schaustellern. "Das", erklärte Ludwig Schumacher, stellvertretender Leiter des Ordnungsamtes, "ist kein Rohrbacher Problem. Auch größere Orte wie Dudweiler oder Völklingen kommen bei der Organisation ihrer Kirmes ins Schleudern, weil Schausteller die Vereinbarungen einfach platzen lassen."Vielleicht beginnen die Planungen auch einfach nur zu spät - davon ist Wolfgang Heib, der als sachkundiger Bürger die Sitzung verfolgte, überzeugt: Von der gängigen Praxis in Rohrbach, etwa vier Wochen vor der Veranstaltung auf die Kirmestreibenden zuzugehen, zeigte er sich überrascht "Es gibt keinen Schausteller, der so kurzfristig noch Verträge abschließt. Das machen die mindestens ein halbes Jahr im Voraus."

Trotzdem rechnet niemand damit, dass mit frühzeitigen Bemühungen auch gleichzeitig Organisationserfolge einhergehen. Zu groß sei die Konkurrenz durch parallel stattfindende Feste. "Die großen Fahrgeschäfte wie einen Autoscooter bekommen wir nicht mehr nach Rohrbach", verdeutlicht Schumacher.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort