Fotos, die es so nur einmal gibt

Völklingen. Eigentlich ist das, was Andreas Ulrich derzeit im Völklinger Caf&; 8bar zeigt, ein Anachronismus. Der Fotograf aus Ludweiler arbeitet nämlich mit analoger Kameratechnik. Er entwickelt seine Aktbilder in seinem Labor selbst

Völklingen. Eigentlich ist das, was Andreas Ulrich derzeit im Völklinger Caf&; 8bar zeigt, ein Anachronismus. Der Fotograf aus Ludweiler arbeitet nämlich mit analoger Kameratechnik. Er entwickelt seine Aktbilder in seinem Labor selbst. Andreas Ulrich, der von sich sagt, er sei von Geburt aus Fotograf - was bedeutet, er übt den Beruf in der dritten Generation aus - experimentiert schon sehr lange. Das Faszinierende an der Schwarz-Weiß-Fotografie ist für ihn das Spiel mit Licht und Schatten. Das sei noch "Lichtmalerei im ursprünglichen Sinn". Alle Bilder, die er im Caf&; 8bar zeigt, sind Unikate. Sie wurden entwickelt mit Pinsel, Schwamm oder etwas anderem; denn "es gibt tausend Dinge, die man ausprobieren kann". Das Interessante und auch Schwierige dabei sei, dass der Körper exakt gezeichnet sein müsse. Weil es im Labor dunkel ist, muss Andreas Ulrich "das Bild im Kopf haben" und sich "langsam vortasten". Erst wenn es fertig ist, sieht er selbst das Ergebnis. Es sei schon Aufwand, sagt der Fotograf. Er habe die Technik - "ich nenne sie Wischtechnik" - irgendwann mal ausprobiert und für gut befunden.Das Thema Akt, so Ulrich, "ist das Thema, womit ich mir einen Namen gemacht habe". Das Besondere sei, dass er keine Modelle fotografiere, sondern ganz normale Kundinnen. Sein Ansinnen ist, "die Leute davon zu überzeugen, dass in jedem ein Kunstwerk steckt". Er als Fotograf bringe dann durch Licht und Schatten die "Schokoladenseite" zum Vorschein. Die Ausstellung "Body-art" dauert bis 17. Mai. Das Caf&; 8bar ist Montag bis Samstag von zehn bis ein Uhr geöffnet, sonntags von zehn bis 19 Uhr.

HintergrundDie Gastronomin Sabine Geiter präsentiert im Caf&; 8bar regelmäßig Arbeiten von Künstlern aus Völklingen und Umgebung. Zu sehen waren bereits Gemälde, Zeichnungen, Fotografien und plastische Arbeiten. Dazu gibt es eine kleine Dauer-Schau mit Schmuck aus Völklinger Hüttenschlacke. Diesen grünen "Saaroit" lässt der Völklinger Hobby-Geologe Winfried Lauwe in Idar-Oberstein schleifen. Zum Konzept gehört außerdem die Pflege der Kaffee-Kultur mit Kaffeespezialitäten. Geiter überzeugte mit ihren Ideen die LOS-Kommission ("LOS" bedeutet "Lokales Kapital für soziale Zwecke") unter Leitung von Katharina Brückmann und wird ein Jahr lang mit einem Mietzuschuss gefördert. hof

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