Alter Gasometer bei Fürstenhausen soll fallen

Fürstenhausen. Schon seit Jahren fordert die Völklinger CDU-Stadtratsfraktion den Abriss des alten Gasometers auf dem früheren Fürstenhausener Kokerei-Gelände, im Volksmund "schiefer Turm von Fürstenhausen" genannt. Nun sieht sich Fraktionschef Gerhard Scherschel nahe am Ziel seiner Wünsche angekommen

Fürstenhausen. Schon seit Jahren fordert die Völklinger CDU-Stadtratsfraktion den Abriss des alten Gasometers auf dem früheren Fürstenhausener Kokerei-Gelände, im Volksmund "schiefer Turm von Fürstenhausen" genannt. Nun sieht sich Fraktionschef Gerhard Scherschel nahe am Ziel seiner Wünsche angekommen. Die Gewerbeansiedlungsgesellschaft Völklingen (GAV), eine Tochter der Stadtwerke, hat nämlich dem Eigentümer, der Industriekultur Saar (IKS) GmbH, ein Kaufangebot für das Areal unterbreitet, auf dem der Gasometer steht. Die steht dem Angebot "grundsätzlich positiv" gegenüber, wie Geschäftsführer Karl Kleineberg auf SZ-Anfrage sagte. Wegen des Kaufpreises sei man noch im Gespräch, doch der würde wohl eher symbolisch ausfallen, weil ja auf dem Gelände der Gasometer stehe. Für den es derzeit keine realisierbaren Nutzungskonzepte gebe. Einen Abriss könne er allerdings dem neuen Eigentümer nicht empfehlen, da der Gasometer nach wie vor ein "raumbedeutsames Objekt" sei, von dessen Dach aus sich ein "toller Ausblick auf Deutschland und Frankreich" biete. Der Kauf des Geländes bedeutet für CDU-Fraktionschef Scherschel jedenfalls auch den Startschuss zum Abriss, "sofern das Altlastenproblem gelöst und die Kosten des Abrisses auf Grund der guten Schrottpreise gedeckt sind". Das Gelände werde dann Gewerbegebiet und wahrscheinlich in die geplanten Anlagen für Biogas und Fischzucht eingegliedert. Bürgermeister Jochen Dahm, Geschäftsführer der Gewerbeansiedlungsgesellschaft, bestätigte, dass ein Erwerb des Gasometer-Geländes für eine Abrundung der Flächen für Fischzucht und Biogas sinnvoll sei. Anzustreben sei auch, dass der Gasometer abgerissen werde. Das Bauwerk werfe einen riesigen Schatten. Wenn es verschwunden sei, könnten hier auch Photovoltaik-Anlagen aufgebaut werden. Die Montan-Grundstücksgesellschaft (MGG), die sich um die DSK-Altlasten kümmert, habe bestätigt, dass der Gasometer selbst nicht mehr verunreinigt sei. Dies lasse hoffen, dass ein Abriss über den Schrottwert des Metalls finanziert werden könne. Auf dem Gelände befindet sich auch das Umlagerungsbauwerk, in das kontaminierte Erdmassen entsorgt wurden. Diese Fläche soll herausgetrennt werden und ins Eigentum von DSK beziehungsweise MGG übergehen.

HintergrundDer Gasometer ist laut Karl Kleineberg, Geschäftsführer der Industriekultur Saar, technisch in solch gutem Zustand, dass er mit geringen Kosten erhalten bleiben könnte. Für eine Nutzung über die Funktion als Landmarke hinaus müsse man aber wohl einen "zweistelligen Milllionenbetrag" investieren. er

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