"Es ist Bewegung im Stadtteil"

Wehrden. Während unseres Besuchs bei der Caritas-Gemeinwesenarbeit Wehrdener Berg tagt gerade der Vorstand des Bewohnervereins "ZukunftsArbeit Wehrden". Die Fahrt in einen Freizeitpark muss organisiert werden

 Sarah Jochum, Harald Trouvain und Frederic Schüler (von links) arbeiten in der Caritas-Stelle Wehrdener Berg. Foto: Jenal

Sarah Jochum, Harald Trouvain und Frederic Schüler (von links) arbeiten in der Caritas-Stelle Wehrdener Berg. Foto: Jenal

Wehrden. Während unseres Besuchs bei der Caritas-Gemeinwesenarbeit Wehrdener Berg tagt gerade der Vorstand des Bewohnervereins "ZukunftsArbeit Wehrden". Die Fahrt in einen Freizeitpark muss organisiert werden. Einige Fragen sind noch zu klären: Wohin genau geht die Reise? Welcher Busunternehmer wird gebucht? Sind die Kosten noch im Rahmen? Auch das jährliche Sommerfest wird von dem 1997 gegründeten Verein geplant, immer donnerstags serviert er Bewohnern mit schmalem Geldbeutel selbst gekochte Hausmannskost. "Der Experte für den Stadtteil ist der Bürger", betont Caritas-Projektleiter Harald Trouvain mit Blick auf die 92 Vereinsmitglieder. Sie haben ihr Ohr ganz nah an den Problemen der Bewohner. In der Vernetzung der Angebote sieht Trouvain ein wichtiges Ziel. Deshalb arbeitet sein Team eng mit Schulen, Kindergärten, Pfarreien, Behörden, Wohnungsgesellschaften, dem Stadtteilforum und anderen Gemeinwesenprojekten zusammen. Neben den Kooperationspartner vertrauen auch die Bewohner der Caritas. Man kennt und schätzt sich: Die Sozialarbeiter Harald Trouvain und Gabi Kahn wirken seit vielen Jahren im Quartier. Und Martin Krauth, Handwerker des Bewohnervereins, wohnt direkt um die Ecke. Hilfesuchende zeigen keine Hemmungen und fragen in der Zilleichstraße nach Rat. "Wir haben jedes Jahr über 700 Einzelberatungen", erklärt Trouvain. Die Experten helfen bei finanziellen Schwierigkeiten oder Behördenanträgen. Neben Sozialberatung, Erziehungshilfe und Alphabetisierungskursen werden auch viele Freizeitaktivitäten geboten. Der Wehrdener Nachwuchs kann in Ruhe Musik hören, im Internet surfen oder beim Billard eine ruhige Kugel schieben. Während die Jungs und Mädchen unter fachmännischer Anleitung ihr Fahrrad reparieren, diskutiert die Frauengruppe über alles, was unter den Nägeln brennt. "Es ist Bewegung im Stadtteil", stellt Harald Trouvain fest und spricht von einer positiven Entwicklung. Dass ihr Geld bei der Wehrdener Gemeinwesenarbeit gut angelegt ist, glauben wohl auch die Unterstützer des Projekts. Kürzlich bewilligten der Regionalverband, die Stadt Völklingen und die Caritas eine zusätzliche halbe Sozialarbeiterstelle im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit. Die Gemeinwesenarbeit Wehrdener Berg begann 1979 in zwei Räumen des Pfarrzentrums St. Hedwig. 1986 zog das Projekt in die Zilleichstraße um. Finanziert wird die Arbeit durch den Caritasverband, das Bistum Trier, den Regionalverband und die Stadt Völklingen. Sie stellt auch die Räumlichkeiten kostenlos zur Verfügung. In Kooperation mit der Stadt übernimmt die Gemeinwesenarbeit die Beratung der Obdachlosen und Durchreisenden, die in der Zilleichstraße eine Unterkunft finden. Kontakt: Caritas-Gemeinwesenarbeit Wehrdener Berg, Zilleichstr. 2, Tel. (06898) 1 65 40

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort