Anhörungsverfahren gestartet Chemieplattform in Carling: Einspruch ist nun möglich

St. Avold · Das Biotec-Unternhmen Afyren hat die Errichtung und den Betrieb einer Anlage zur Herstellung von Carbonsäuren auf der Chemieplattform Carling in Saint-Avold in Frankreich beantragt. 60 Millionen Euro soll sie kosten.

Da das Vorhaben in Grenznähe stattfindet, läuft ein öffentliches und grenzüberschreitendes Anhörungsverfahren. Auch saarländische Bürger können Einsprüche einlegen. Das Verfahren startete am Dienstag, 30. Juni, und endet am 3. August. Der saarländische Verein „Saubere Luft“ fordert das saarländische Umweltministerium auf, die Bevölkerung bei Einwendungsformulierungen zu unterstützen. Auch Gewählte in den Räten und im Landtag sollten Einsprüche formulieren. „Auch Fachleute, wie Rechtsanwälte für europäisches Umweltrecht sollten hinzugezogen werden“, schreibt der Verein in einer Pressemitteilung. Dazu kritisiert der Verein, dass das Genehmigungsverfahren zu Beginn der Sommerferien stattfindet. Ein „unverschämte Timing“ sei das. Adriano Pitillo, Vorsitzender des Vereins, macht auf einen weiteren Schwachpunkt aufmerksam: „In den vergangenen Jahren wurde nicht ein einziger Einwand in irgendeiner Form berücksichtigt. Wir fordern daher das saarländische Umweltministerium auf, eigenständig eine kritische Stellungnahme einzureichen, so wie dies beispielsweise auch die Stadt Völklingen beim letzten Genehmigungsverfahren getan hat.“ Die Neuansiedlung von weiteren Anlagen auf der petrochemischen Plattform in Carling könne keinesfalls im Sinne des Saarlandes sein. „Auch wenn der Standort ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die französische Seite ist, kann es nicht sein, dass im Zweifel die Gesundheit der Bevölkerung im Warndt dafür in Mitleidenschaft gezogen wird“, so Pitillo.

Die Genehmigungsunterlagen sind im Internet einzusehen. Unter www.uvp-verbund.de den Suchbegriff „Carling“ eingeben.

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