Anlegestelle statt Saarhafen

Völklingen. Baggerschiffe bereiten derzeit im Auftrag des Wasser- und Schifffahrtsamtes Saarbrücken die Uferböschung vor. Und bereits im Herbst soll dort, in Nähe der Wehrdener Brücke, beim alten Schleusengelände, ein Anlegesteg für bis zu 15 Motoryachten und weitere, kleinere Boote liegen

 Der Anlegesteg soll in der bereits erkennbaren Aussparung am Saarufer in Nähe der Wehrdener Brücke zu liegen kommen, links im Hintergrund das Schleusenwärter-Gehöft. Foto: Jenal

Der Anlegesteg soll in der bereits erkennbaren Aussparung am Saarufer in Nähe der Wehrdener Brücke zu liegen kommen, links im Hintergrund das Schleusenwärter-Gehöft. Foto: Jenal

Völklingen. Baggerschiffe bereiten derzeit im Auftrag des Wasser- und Schifffahrtsamtes Saarbrücken die Uferböschung vor. Und bereits im Herbst soll dort, in Nähe der Wehrdener Brücke, beim alten Schleusengelände, ein Anlegesteg für bis zu 15 Motoryachten und weitere, kleinere Boote liegen. Der zuständige Ausschuss des Stadtrates für Stadtentwicklung billigte am Dienstagabend die Planung, die das Saarbrücker Ingenieurbüro BSBI vorgestellt hatte. Laut BSBI-Geschäftsführer Jörg Bard soll die Anlage rund 100 Meter lang werden, auch mit Strom und Frischwasser versorgt werden und 340 000 Euro kosten. Sie ist ein Schwimmsteg. Das heißt, das sie sich wechselnden Wasserständen anpasst. Vier Brücken führen vom Ufer aus auf den 1,50 Meter breiten Hauptlandesteg, der etwa drei Meter vom Ufer entfernt im Wasser verankert liegt. Zum Ufer hin wird die Anlage durch Zäune abgeschirmt. Freizeitkapitäne können die Tore nach Eingabe eines persönlichen Zahlen-Codes passieren. Über die Anlage soll der städtische Grundstücks- und Gebäudemanagementbetrieb (GGM) wachen.Vor dem Ja zum Schwimmsteg hatte der hier zuständige GGM-Werkausschuss bereits einer Sanierung des historischen Schleusenwärtergehöftes zugestimmt. SPD-Fraktionschef Erik Kuhn nannte die hierzu benötigten 1,77 Millionen Euro allerdings "eine gigantische Summe". Hoher Zaun ums GehöftWobei für das Projekt ein kräftiger Bundes-Zuschuss fließt (siehe Hintergrund). Das Gebäude, in U-Form angelegt und 1875 bis 1877 errichtet, steht unter Denkmalschutz. Das Völklinger Architekturbüro Horst Reinhard hat die Pläne für eine Rundumerneuerung ausgearbeitet, die zudem noch durch einen Anbau mit einer Lagerhalle ergänzt werden soll. In das sanierte Haus wollen dann der DRK-Ortsverein und ein Drachenbootclub einziehen. Wohl mit Blick auf das rundum entstehende Naherolungsggebiet hat der Architekt auch Platz für einen Biergarten vorgesehen. Das Schleusenwärtergehöft soll ansonsten, wie es mittlerweile bei städtischen Neubauten Tradition zu werden scheint, mit einem 2,50 Meter hohen Zaunn vor unerwünschten Besuchern geschützt werden.Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) hat derweil bereits die nächste Zuschuss-Runde im Blick. Lorig sagte vor dem GGM-Aussschuss, aus dem besagten Welterbe-Programm des Bundes seien bisher nur rund 49 Millionen Euro abgerufen worden - und zwar von Völklingen und Essen. Noch über 100 Millionen seien im Topf, und bis zum 30. April müssten alle neuen Wünsche in Berlin vorliegen. Das Weltkulturerbe erarbeite derzeit seine Anträge. Der Stadtrat werde dann voraussichtlich in einer Sondersitzung nach den Osterferien darüber befinden.

 Der Steg in Völklingen soll von der Bauweise her mit dem am Saarbrücker Osthafen (Foto) vergleichbar sein. Foto: Becker & Bredel

Der Steg in Völklingen soll von der Bauweise her mit dem am Saarbrücker Osthafen (Foto) vergleichbar sein. Foto: Becker & Bredel

HintergrundDie Sanierung des Schleusenwärtergehöftes wird mit über ein Sonderprogramm des Bundes finanziert. Die Stadt erhält hier insgesamt vier Millionen Euro. Davon werden 2,6 Millonen im Weltkulturerbe und 1,4 Millionen im Schleusengelände verwendet. er

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