Mit dem Theaterspielvirus infiziert

Ludweiler. "Ich habe schon eine besondere Beziehung zu meinem Heimatort Ludweiler", sagt die 40-jährige Jutta Laval. Denn erstens leben ihre Vorfahren schon seit Generationen in der Warndtgemeinde - der Name Laval zeugt von uraltem Hugenottenadel. Zweitens ist sie durch und durch mit Ludweiler verwachsen

 Jutta, Michelle und Thomas Laval vor ihrem Haus. Hier wohnen drei Generationen unter einem Dach. Foto: Jenal

Jutta, Michelle und Thomas Laval vor ihrem Haus. Hier wohnen drei Generationen unter einem Dach. Foto: Jenal

Ludweiler. "Ich habe schon eine besondere Beziehung zu meinem Heimatort Ludweiler", sagt die 40-jährige Jutta Laval. Denn erstens leben ihre Vorfahren schon seit Generationen in der Warndtgemeinde - der Name Laval zeugt von uraltem Hugenottenadel. Zweitens ist sie durch und durch mit Ludweiler verwachsen. Dabei hat ihre Liebe zum Theaterverein Thalia Ludweiler einen besonderen Stellenwert. "Im Alter von neun Jahren schleppte mich eine Freundin aus der Nachbarschaft mit zu einer Theateraufführung von Thalia", blickt Jutta Laval zurück. "Das Stück 'Die zwei Naseweise' war es", erinnert sie sich. Dieser Besuch war die Initialzündung, von den Zuschauerplätzen ins Aktivenlager überzuwechseln. "Theaterspielen macht einfach Spaß, man kann in ganz verschiedene Rollen schlüpfen", findet Jutta Laval, die seit einigen Jahren als Spielleiterin von Thalia selbst an vorderster Front steht. Bis es so weit war, "habe ich viele Lehrgänge besucht", erklärt sie. Aber am meisten habe sie den Thalia-Urvätern, dem heute 80-jährigen Karl Weidenhof oder auch Manfred Freund mit seiner Frau Isolde, zu verdanken. "Sie haben mir unzählige Tipps gegeben, wie ich Mimik, Gestik und Aussprache verbessern kann", erzählt Laval, die am liebsten Komödien spielt, aber auch ernste Stücke im Repertoire hat. "Buenos dias Mallorca" oder "Ewig rauschen die Gelder" waren in den vergangenen Jahren richtige Renner im Zimmertheater, das stets ausverkauft ist und ein treues Stammpublikum hat. Über Jahrzehnte besuchten ganze Generationen von Schul- und Kindergartenkindern die Weihnachtsmärchen in der Zentralschulturnhalle, die mittlerweile als Frühlingsmärchen, wie zuletzt "Hänsel und Gretel", wieder im Zimmertheater aufgeführt werden. Längst ist auch die Familie mit dem Theaterspielvirus infiziert. Die neunjährige Tochter Michelle feierte schon mit drei Jahren Theaterpremiere im Weihnachtsmärchen und meisterte ihre erste große Rolle, nämlich die der Gretel im Märchen, mit Bravour. Mutter Ilse Laval wird immer beim Kostümnähen eingespannt, wobei Thalia natürlich auch noch über einen riesigen Kostümfundus verfügt. Ehemann Thomas Laval, mit dem Jutta seit neun Jahren verheiratet ist, ist im Verein mit Günter Kölbl mittlerweile Spezialist im Bühnenbau. Thomas stammt aus Rappweiler, "landschaftlich zwar reizvoll, aber sonst tote Hose", findet er. "In Ludweiler verstehen die Leute richtig zu feiern, und jeder findet in einem der 50 Vereine das Richtige, egal ob im sportlichem, kulturellem, sozialem oder geselligem Bereich." Zusammen mit den Eltern wohnen die Lavals "mitten im Dorf" in der Lauterbacher Straße harmonisch zusammen. "Am Wochenende ist stets Theater angesagt, doch auch bei den Beele's sind wir aktiv", sagt Jutta Laval, die auch ein Ass in der Bütt ist und bei keinem Umzug fehlt. "Wir finden ganz toll, dass in Ludweiler die alten Traditionen wie Kirmes, das Dorffest oder neuerdings der Weihnachtsmarkt hochgehalten werden und altes Brauchtum damit nicht in Vergessenheit gerät" - Jutta Laval findet ihre Heimatgemeinde unvergleichlich. "Ich kann mir nicht vorstellen, hier jemals fortzugehen."

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