Schwerer Lkw-Unfall Verunglückter Laster steckte unter Sulzbacher Eisenbahnbrücke fest

Sulzbach · Lkw verunglückte mit ausgefahrenem Greifarm in Sulzbach unter einer Brücke. Zwei Verletzte, hoher Schaden und Verkehrsbehinderungen sind die Folgen.

 Der Laster blieb mit ausgefahrenem Greifarm unter der Brücke hängen.

Der Laster blieb mit ausgefahrenem Greifarm unter der Brücke hängen.

Foto: Stefan Bohlander

Das Führerhaus ist zertrümmert, die Rückspiegel sind abgebrochen. Überall liegt Glas. Einige Schaulustige versammeln sich an der Eisenbahnbrücke über den Quierschieder Weg. Ein spektakulärer Unfall hat sich gestern Mittag an der Eisenbahnbrücke Richtung Bahnhof/Klinik ereignet. Kurz vor 12 Uhr kollidiert  der Container-Lkw einer Entsorgungsfirma in Fahrtrichtung Innenstadt mit der Brücke. Dabei bleibt der ausgefahrene Greifarm samt Haken an der Unterseite der Stahlbrücke hängen. Gegenüber der SZ schließt der Sulzbacher Polizeichef Hans Peter Komp am Unfallort weder technisches noch menschliches Versagen als Unfallursache aus.

Der hintere Teil des Gefährts ist derart heftig gegen die Brücke gestoßen,  dass der vordere Teil mit dem Fahrerhaus regelrecht aufgebockt und nach oben gedrückt wird. Er kracht gegen die Brücke, dann auf die Fahrbahn, wobei des Führerhaus nach vorne auf die Straße kippt. Bei dem Aufprall erleiden die beiden Insassen ihre schweren Verletzungen. Das berichtet der Erste Polizeihauptkommissar Komp weiter.

Der Fahrer wird eingeklemmt und von Mitgliedern der Feuerwehren Sulzbach-Mitte, Altenwald und Neuweiler befreit. Lebensgefahr besteht jedoch nicht, teilt die Pressestelle der Polizeiinspektion Sulzbach am Mittag schriftlich mit. Der Beifahrer hat leichtere Verletzungen, beide kommen zur Untersuchung ins Klinikum Saarbrücken auf dem Winterberg. Weitere Personen werden nicht verletzt.

Der Lkw verliert Öl, das von den Einsatzkräften der drei Sulzbacher Löschbezirke (Mitte, Neuweiler und Altenwald) abgepumpt wird. So soll die Explosionsgefahr verringert werden, erklärt Sulzbachs Wehrführer Richard Plein vor Ort gegenüber der SZ. Seine Kameraden hätten zudem den Dieselkraftstoff aus dem Tank des verunglückten Lastwagens abgepumpt und in Plastikfässern aufgefangen.

Der Unfallbereich um den unter der Brücke stecken gebliebenen Lkw wird über mehrere Stunden gesperrt. Polizeibeamte regeln den Verkehr. Autos müssen aus Richtung Hühnerfelder Kreisel/Vopeliusbad an der Abbiegung in den Fischbacher Weg einfahren; aus Richtung Innenstadt geht es an der Ampel An der Klinik rechts durch die Lazarettstraße weiter Richtung Innenstadt. An der Einbiegung Am Bahnhof stehen Polizeibeamte und weisen den Autofahren den Weg über die Straße Am Bahnhof in Richtung Salmstraße.

Als relativ aufwendig erweist sich die Bergung des Unglückslasters. Ein Spezialabschleppwagen muss angefordert werden. Dessen Fahrer stellt fest, dass die Hydraulik des Greifarms ausgefallen ist. Gemeinsam mit einem Kollegen löst er das Problem, dann kann der  Greifarm eingeklappt werden. Danach wird der Container-Lkw, an dem augenscheinlich Totalschaden entstanden ist, abtransportiert.

Schäden sind auch an der Eisenbahnbrücke entstanden. Allerdings nicht an der Konstruktion, wie Arno Schnur, Notfallmanager bei DB Netze, der SZ gestern bestätigt. Einer ersten Untersuchung zufolge  hätten sich lediglich an der Unterseite der Brücke einige Teile gelockert, an Schweißnähten seien Risse entstanden. Diese Schweißpunkte  müssten ausgebessert werden. Aber da gebe es keinen Zeitdruck, der Bahnverkehr könne wie gehabt fahren. Vorsorglich habe man den Güterverkehr auf Gleis 6 gestoppt, auch um eventuelle Schäden auf der Brücke und dem Gleiskörper begutachten zu können.

Der Experte von der Deutschen Bahn sagt, am Brückenbauwerk selbst  seien keine größeren Schäden entstanden, denn tragende Teile seien nicht in Mitleidenschaft gezogen worden.

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