Stolperfallen auf Sulzbacher Friedhof

Sulzbach. Ein Besuch des Friedhofs in Sulzbach scheint für Gehbehinderte und ältere Menschen keine leichte und schon gar nicht eine ungefährliche Angelegenheit zu sein. Jüngstes Beispiel ist die Geschichte von Rüdiger Lausch. Der 57-jährige Sulzbacher hat vor einigen Jahren einen Schlaganfall erlitten, ist seither an den Rollstuhl gefesselt und auf fremde Hilfe angewiesen

Sulzbach. Ein Besuch des Friedhofs in Sulzbach scheint für Gehbehinderte und ältere Menschen keine leichte und schon gar nicht eine ungefährliche Angelegenheit zu sein. Jüngstes Beispiel ist die Geschichte von Rüdiger Lausch. Der 57-jährige Sulzbacher hat vor einigen Jahren einen Schlaganfall erlitten, ist seither an den Rollstuhl gefesselt und auf fremde Hilfe angewiesen. Auch bei der Erfüllung eines langgehegten Wunsches. "Ich wollte nach vielen Jahren das Grab meines Vaters auf dem Friedhof in Sulzbach besuchen", erzählt Lausch, "einige Freunde haben mich begleitet, sonst wäre ich nie angekommen. Der Weg dort ist mit grobem Kopfsteinpflaster versehen, dessen Unebenheiten es nicht nur Rollstuhlfahrern, sondern auch Gehbehinderten oder älteren Leuten schwer macht." Und auch abseits des Hauptweges ging der Kampf ums Vorwärtskommen weiter. "Meine Hoffnung, dass sich das Geläuf innerhalb des Friedhofs verbessern würde, erwies sich als Trugschluss: Das Kopfsteinpflaster wurde von roter Erde abgelöst, aber eine Verbesserung trat nicht wirklich ein", berichtet Lausch weiter. Der Schotter erwies sich ebenso uneben wie durchgeweicht. An den Seiten waren offenbar von abfließendem Wasser Rinnen entstanden, die selbst für normale Fußgänger Stolperfallen darstellen können. Schon vor zwei Jahren hat die Saarbrücker Zeitung die Friedhöfe im Sulzbach- und Fischbachtal auf ihre Barrierefreiheit überprüft. Mit zum Teil erschreckenden Ergebnissen. Die letzte Ruhestätte in Sulzbach schnitt damals besonders negativ ab. Doch das scheint für die Stadtverwaltung kein Grund gewesen zu sein, die Missstände dauerhaft abzustellen. "Wir haben vor etwa zwei Jahren rund 100 000 Euro in die Wege investiert", widerspricht Bürgermeister Hans-Werner Zimmer, "wir wissen, dass die Friedhofswege nicht im optimalen Zustand sind. Doch angesichts der finanziellen Lage mussten wir weitere Maßnahmen zurückstellen." Investitionen auf den Friedhöfen müssten laut Bürgermeister ohnehin immer über die Friedhofsgebühren abgedeckt sein, dazu könne man keine Steuermittel einsetzen. Zumindest sicherte Zimmer zu, dass vor den anstehenden kirchlichen Feiertagen wenigstens die schlimmsten Stolperfallen entschärft werden. corDen Tipp für diesen Artikel bekamen wir von unserem Leser-Reporter Rüdiger Lausch aus Sulzbach. Sie haben auch Spannendes zu erzählen und sogar Fotos gemacht? Dann schicken Sie uns alles als Leser-Reporter: per Sprachnachricht, SMS/Fax, MMS mit Foto an Tel. (0681) 59 59 800, Mails an leser-reporter@sol.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort