Kein Kiesweg mehr Der neue, befestigte Weg zu den Gräbern

Sulzbach · Die Zeiten von Kies, der den Berg hochgekarrt werden muss, sind passé. Nun führt ein befestigter Weg vom unteren Teil des Sulzbacher Friedhofs bis zum oberen Parkplatz.

 Rund 20 Interessierte stehen mit Bürgermeister Michael Adam auf dem neuen Wegstück. Und sie haben weitere Ideen für den Friedhof.

Rund 20 Interessierte stehen mit Bürgermeister Michael Adam auf dem neuen Wegstück. Und sie haben weitere Ideen für den Friedhof.

Foto: Iris Maria Maurer

Der Weg zum höchsten Punkt des Sulzbacher Friedhofs ist nun befestigt. Vorbei sind die Zeiten, in denen Mitarbeiter mit Schubkarren oder sogar einem Bagger den abgetragenen roten Sand wieder das Steilstück hinaufkarren mussten. „Bei starkem Regen hat das hinabfließende Wasser die roten Kieswege des Friedhofs ausgewaschen. Unten sammelte sich dann der Sand, der in mühevoller Arbeit wieder nach oben geschafft werden musste“, sagte Bürgermeister Michael Adam am vergangenen Dienstag bei einer Friedhofsbegehung.

Rund 20 Menschen, darunter Bürger, Mitglieder des Stadtrates und Beigeordnete schlossen sich ihm an. In den vergangenen sechs Jahren hat die Stadt rund 228 500 Euro in den Friedhof investiert. Die steile topographische Lage habe  die Arbeiten schwieriger und relativ teuer gemacht, sagte Adam weiter. Rund 70 000 Euro hat der Stadtrat  im vergangenen Jahr für den Ausbau bewilligt: „Ich bin froh, dass der Friedhof im Stadtrat derzeit einen so hohen Stellenwert hat. Das war nicht immer so gewesen“, sagte Adam. Zudem hat die Stadt entlang des Weges neue Brunnen aus rotem Klinkerstein bauen lassen, die vor allem den Bürgern das Gießen der Blumen erleichtern sollen.

Der Spaziergang zum neuen Wegstück gab genug Zeit, über Anregungen zum Friedhof zu diskutieren: „Für ältere Menschen ist es schwierig, den steilen Berg zu den oberen Urnengräbern hochzulaufen“, sagte eine Sulzbacherin zum Bürgermeister. „Könnte die Stadt nicht auch weiter unten Rasengräber anlegen?“, fragte sie. Theoretisch spreche nichts dagegen, antwortete Adam. Aber: „Erst müssen die Belegungsfristen im unteren Teil ablaufen.“ In wenigen Reihen könnten die hinteren, verwahrlosten Ruhestätten bereits entfernt werden, aber „Sperrgräber“ – große Gräber am Anfang der Reihe – versperren den Baggern den Weg. „Deshalb sehen einige Reihen so unschön aus“, fügte ein weiter Bürger hinzu.

Und selbst nachdem die Belegungsfrist abgelaufen sei, hätten Familien die Möglichkeit, das Stück Friedhofsland auf dem das Grab steht, erneut zu kaufen. „So können Familiengräber theoretisch unendlich lange bestehen“, sagte Adam. Ob die Stadt die Friedhofssatzung diesbezüglich nicht überarbeiten und das Nutzungsrecht beschränken könnte, wollte eine Frau wissen. „Da hat die Stadt wenig Spielraum. Für die Ruhefristen ist unter anderem auch das Gesundheitsamt verantwortlich“, erklärte Adam die Situation.

Auf dem Weg nach oben stoppte die kleine Runde kurz am Grab des Sulzbacher Ehrenbürgers und Schriftstellers Ludwig Harig, der im Mai verstorben war, um ihm die Ehre zu erweisen. Weiter ging es steil bergauf bis zum neu befestigten Wegstück. Dort erläuterte Stefan Gorges, Leiter der Friedhofsabteilung der Stadtverwaltung, die Schwierigkeiten des Umbaus. Denn eine Kanalentwässerung suchte man damals am Sulzbacher Friedhof vergeblich: „Das Wasser floss einfach den Berg hinab und suchte sich seinen Weg“, sagte Gorges. Deshalb hatte die Stadt einen Kanal bauen lassen, bevor der Weg ausgebaut und gepflastert wurde, sagte er weiter. „Das Resultat sieht nicht nur gut aus, es ist auch gut gelungen.“

Sofort folgte darauf die nächste Anfrage eines Bürgers: „Und was passiert mit dem oberen Eingangstor?“ Das werde kommen, sagte Adam: „In etwa drei bis vier Wochen sollte es fertig sein.“ Genauer gesagt, sei ein zweiflügeliges Tor mit Nebeneingang für Besucher geplant, das zukünftig Rehe und Wildschweine vom Friedhof fernhalten soll. Nachts soll dieser Durchlass nicht abgesperrt werden, fügte Adam hinzu.

Ein weiteres Thema, das auf dem einstündigen Rundgang immer wieder aufgegriffen und diskutiert wurde: die sich wandelnde Friedhofskultur. „Etwa 85 Prozent der Bestattungen in den vergangenen Jahren waren Urnenbestattungen. Rasengräber werden deshalb immer beliebter“, sagte Gorges. Diese befinden sich aber derzeit nur am oberen Ende des Steilstücks.

Für das laufende Jahr steht ein weiterer Ausbau an, sagte Gorges. Das Stück von der Trauerhalle zum Beginn des Pflastersteinweges soll nun auch befestigt werden, damit  „jeder Besucher den Hauptweg trockenen Fußes benutzen kann“, fügte er abschließend hinzu.

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