Verbrechen in Saarbrücker City Blutiger Streit im Shisha-Bar-Milieu

Saarbrücken · Schwere Straftaten in der Dudweilerstraße lösen bis in den Sonntagabend Großeinsätze der Polizei aus.

 Die Polizei hält den Angriff auf einen 34-jährigen Iraner für ein weiteres Verbrechen, das mit dem Saarbrücker Shisha-Bar-Milieu zu tun hat (Symbolbild).

Die Polizei hält den Angriff auf einen 34-jährigen Iraner für ein weiteres Verbrechen, das mit dem Saarbrücker Shisha-Bar-Milieu zu tun hat (Symbolbild).

Foto: picture alliance / dpa/Patrick Seeger

Tritte, Hiebe, Angst und Schrecken: Am Sonntagabend gab es in der Nähe der Saarbrücker Shisha-Bar, die kurz zuvor in die Schlagzeilen geraten war, eine weitere gefährliche Körperverletzung.

Eine Schlägerbande ging auf einen 34-Jährigen Mann los, der aus dem Iran stammt. Er erlitt Prellungen und Schnittverletzungen. Zu den Angreifern machte der Verletzte bislang keine Angaben. Die Fahndung verlief ergebnislos. Auch die Überprüfung der Besucher in einer nahe gelegenen Shisha-Bar brachte die Beamten nicht weiter.

Nach den bisherigen Erkenntnissen schließt das Landespolizeipräsidium aber einen Zusammenhang mit dem Überfall auf jene Sisha-Bar nicht aus, die ja ebenfalls in der Dudweilerstraße ist. „Hintergrund dieser aktuellen Auseinandersetzungen ist offenbar ein Streit unter Shisha-Bar-Betreibern und Gruppen aus deren Umfeld“, hieß es am Montag aus dem Landespolizeipräsidium. Die Ermittlungen dauern an.

Wie online bereit berichtet, haben zehn bis 15 Männer am Samstag etwa um 20.45 Uhr in einem Shisha-Café an der Dudweilerstraße gewütet. Die Polizei fasst ihre Erkenntnisse so zusammen: Mitglieder der Gruppe begannen sofort damit, Einrichtungsgegenstände durch das Lokal zu werfen und mit Schlagstöcken zu zerstören. Sie griffen den Pächter im Gastraum gezielt an, traten und schlugen auf ihn ein. Ihm gelang die Flucht durch den Hinterausgang.

Die Angreifer sollen die übrigen Gäste mit den Worten: „Die Party ist zu Ende. Alle raus hier!“ aus dem Lokal gejagt haben. Nach dem Überfall flüchteten die Verbrecher in unterschiedliche Richtungen.

Am Sonntag, kurz nach Mitternacht, meldeten Zeugen der Polizei eine Ansammlung von 15 bis 20 Personen „arabischen Aussehens“. Einer der Männer habe einen Baseballschlager, mindestens ein weiterer Verdächtiger ein Messer dabei. Die Polizei traf noch auf zwölf Personen und kontrollierte sie nach einem vereitelten Fluchtversuch.

Es handelt sich um Syrer, Türken, Kosovaren und Deutsche aus Einwandererfamilien. Sie sind zwischen 22 und 35 Jahre alt, und die Polizei geht aufgrund der „vorgefundenen Spuren- und Beweislage“ davon aus, dass sie am Zwischenfall in der Shisha-Bar beteiligt waren.

Die Polizisten stellten einen Teleskopschlagstock sowie im näheren Umfeld Baseballschläger, Pfefferspray und verschiedene Werkzeuge sicher. Die Verdächtigen blieben auf freiem Fuß.

Von Organisierter Kriminalität oder Clan-Fehden, wie sie in Berlin oder in Ruhrgebietsmetropolen Schlagzeilen machen, will die Polizei angesichts der derzeitigen Fahndungsstandes nicht sprechen.

„So weit sind wir noch nicht.“

Ernst nimmt sie die Zwischenfälle vom Wochenende allemal. Immerhin lauten die Vorwürfe auf schweren Landfriedensbruch und auf gefährliche Körperverletzung. Und einige der Verdächtigen, die die Ermittler am Sonntagmorgen überprüften, waren schon 2018 bei ähnlichen Straftaten im Umfeld von Shisha-Bars aufgefallen.

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