Drei Angriffe binnen 24 Stunden Polizisten umstellen Shisha-Café in der City

Saarbrücken · Drei Angriffe größerer Gruppen binnen 24 Stunden in Saarbrücken: Ein Afghane wird bei zwei der drei Vorfälle verletzt.

 Großeinsatz in der Dudweilerstraße in Saarbrücken: Polizisten umstellen ein Shisha-Café. Nach Zeugen-Aussagen sollen darin drei Männer sein, die an einer Schlägerei beteiligt waren.

Großeinsatz in der Dudweilerstraße in Saarbrücken: Polizisten umstellen ein Shisha-Café. Nach Zeugen-Aussagen sollen darin drei Männer sein, die an einer Schlägerei beteiligt waren.

Foto: BeckerBredel

Ist es eine Fehde zwischen Gruppen mit Migrationshintergrund? Geht es um Drogengeschäfte im Kaiserviertel oder an der Johanneskirche? Die Gründe für die drei Angriffe größerer Personengruppen binnen 24 Stunden in der Saarbrücker City sind unklar. Vernehmungen von Opfern und mutmaßlichen Tätern gestalten sich schwierig. Im Mittelpunkt der Vorfälle steht ein Shisha-Café in der Dudweilerstraße. Die Polizei umstellte das Lokal am Montagabend.

Was ist passiert? Um 18.55 Uhr greift eine Gruppe von mindestens sechs Männern einen 19- und einen 23-Jährigen an der Ecke Bahnhofstraße und Futterstraße an. Die Opfer sind nach SZ-Informationen Afghanen. Sie tragen laut Polizei „nicht unerhebliche Verletzungen“ davon. Unter anderem am Kopf. Nach SZ-Informationen werden bei der Attacke in der zu diesem Zeitpunkt belebten Fußgängerzone Messer und Schlagstöcke benutzt. Zeugen berichten, dass auch Schüsse gefallen sind. Die Polizei erklärt, dass sie am Tatort keine Patronenhülsen oder Projektile gefunden hat. Es könnten aber Schüsse aus einer Schreckschuss-Pistole gewesen sein.

Die Polizei nimmt drei Verdächtige in der Nähe des Tatorts fest. Nach SZ-Informationen handelt es sich bei den 15, 16 und 19 Jahre alten Männern um einen Thailänder, einen Deutschen und einen Afghanen. Zeugen berichten, dass mindestens drei weitere Täter in das nahegelegene Shisha-Café in der Dudweilerstraße geflüchtet sind. Die Polizei rückt mit einem Großaufgebot an. Sie umstellt das Lokal.

Nach Angaben von Harald Groß, stellvertretender Leiter der Polizei-Inspektion Saarbrücken-Stadt, kooperiert der Inhaber mit der Polizei. Beamte durchsuchen sein Shisha-Café. Darin halten sich zwischen 10 und 15 Personen auf. Die Einsatzkräfte durchsuchen auch die Kellerräume. Sie finden weder Personen, die sich versteckt haben, noch Waffen – oder Drogen.

Die Beschreibungen der geflüchteten Männer sind vage. Und das Shisha-Café hat zwei Ausgänge. Die Polizei kann keine weiteren Täter ermitteln. Es ist nicht auszuschließen, dass Personen durch die Hintertür entkommen sind, bevor das Shisha-Café umstellt ist.

Das Shisha-Café und nach SZ-Informationen einer der beiden verletzten Afghanen standen bereits am Sonntagabend im Mittelpunkt von zwei Vorfällen. Eine größere Personengruppe griff den 19-Jährigen, der bisher polizeilich nicht in Erscheinung getreten ist, und einen Landsmann um 20.55 Uhr in der Kaiserstraße an. Sie erlitten Verletzungen durch Faustschläge und Tritte. Die Täter flüchteten. Gegen 22 Uhr griff dann eine größere Gruppe das wenige Meter entfernte Shisha-Café an. Die nach SZ-Informationen bis zu 20 Personen, die teilweise in Autos mit Kennzeichen von außerhalb Saarbrücken gekommen sein sollen, zerstörten die Glasfront des Ladens. Es flogen Tische und Stühle. Die Täter entkamen. Ein Mitarbeiter des Shisha-Cafés wurde verletzt. Die SZ berichtete exklusiv über die beiden Attacken.

In welchem Zusammenhang die Vorfälle am Sonntag- und Montagabend in der Saarbrücker City stehen, ist nach Angaben der Polizei unklar. Sie erklärt auf SZ-Anfrage, dass es keine Hinweise dafür gibt, dass das Shisha-Café in der Dudweilerstraße so etwas wie eine „Kommandozentrale“ ist.

Die Polizei bittet Zeugen, sich zu melden oder gegebenenfalls Videoaufnahmen zur Verfügung zu stellen: Telefon (06 81) 9 32 12 30.

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