Kommunalwahl Schreibfehler: Stadt druckt 140 000 Wahlzettel neu

Saarbrücken · Sven Sonnhalter traute seinen Augen nicht: Die Landehauptstadt hat seinen Namen auf dem Wahlzettel zur Stadtratswahl am 26. Mai falsch geschrieben. Sonnhalter tritt für Die Partei an.

 140 000 Wahlzettel muss die Stadt jetzt auf die Schnelle neu drucken lassen.

140 000 Wahlzettel muss die Stadt jetzt auf die Schnelle neu drucken lassen.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Zwei Buchstaben können teuer werden. Die Landeshauptstadt werden sie in diesem Fall wohl bis zu 4000 Euro kosten. Aber der Reihe nach.

Die Wahl zum Stadtrat steht an. Der 26. Mai ist auch ein wichtiges Datum für die Satirepartei Die Partei, die mit ihren Kandidaten auf viele Stimmen hofft – allen voran auch Michael Franke, der sich für das Amt des Oberbürgermeisters bewirbt. Den St. Johanner Markt zu fluten für eine Stadtmitte im statt am Fluss ist eines der Wahlversprechen. Unter den Kandiaten für den Stadtrat ist auch Lehrer Sven Sonnhalter. Er steht auf Listenplatz drei seiner Partei.

Aber was muss er da sehen: Die Stadt hat seinen Namen auf dem Wahlzettel falsch geschrieben. Statt Sonnhalter steht dort Sonnenhalter. „Damit stehe ich faktisch nicht zur Wahl“, sagt er. Beleidigt sei er nicht und sehe das auch gar nicht so eng, Fehler könnten „bei Kaffeekränzchen immer passieren“. Auch die alten Wahlzettel könnten bleiben, er gibt sich „solidarisch mit allen Bäumen in Saarbrücken“. Dafür hat Sonnhalter sich aber zwei andere Varianten ausgedacht: Entweder er ändere seinen Namen, so dass der Wahlzettel wieder stimme. Oder die Stadt hänge in jede Wahlkabine eine Richtigstellung.

Wirklich bedenklich findet Sonnhalter aber die Aussage eines Juristen, der die Stadt berate, die ihm zu Ohren gekommen sei: Dieser sähe das Problem nicht so eng, so lange niemand den Fehler bemerke. „Ich finde es mehr als fragwürdig, wenn die Stadt einen Juristen zur Seite stehen hat, der ihr zu so etwas rät.“ Dass es solch eine Aussage tatsächlich gegeben habe, dem widerspricht die Stadt. „Das wird bei uns schon sehr ernst genommen und sauber juristisch eingeschätzt“, stellt Stadtsprecher Thomas Blug klar und kann auch schon verkünden, wie die Stadt auf den Fehler reagieren wird: Die bisher abgegebenen Stimmzettel per Briefwahl behalten ihre Gültigkeit. Alle anderen Zettel werden neu gedruckt. Das werden um die 140 000 sein, wie Blug mitteilt. Die Kosten, die dadurch auf die Stadtzukommen, liegen vermutlich zwischen 3000 bis 4000 Euro.

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