Wohltat für Auge und Ohr

Saarbrücken. Harmonische Wohlklänge fürs Ohr, stimmungsvolle Lichteffekte fürs Auge: Diese gänsehautverdächtige Kombination wollten sich offenbar viele nicht entgehen lassen. Nur einige wenige Plätze blieben frei beim ersten der beiden Konzerte der dritten Musiklichtspiele

Saarbrücken. Harmonische Wohlklänge fürs Ohr, stimmungsvolle Lichteffekte fürs Auge: Diese gänsehautverdächtige Kombination wollten sich offenbar viele nicht entgehen lassen. Nur einige wenige Plätze blieben frei beim ersten der beiden Konzerte der dritten Musiklichtspiele.Diese Konzerte versprachen am Freitag und Samstag in der Saarbrücker Ludwigskirche ein "herausragendes Gesamtkunstwerk aus Musik, Licht und Emotion". Die Fans von "Orlando & die Unerlösten" um Sänger Roland Kunz und die Anhänger des Ensembles "Der Andere Chor" unter Leitung von Thomas Bernardy wurden nicht enttäuscht.

Das ließ sich aus dem bisweilen frenetischen Beifall schließen, mit dem sich das Publikum etwa für das mit großer Verve vorgetragene Chorstück "Celebrate" bedankte. Roland Kunz' Markenzeichen, die sehr hohe Männerstimme, kam etwa bei "Heaven" oder den Kunz'schen Eigenkompositionen "Nachtflug" und "Stars and Moon" glänzend zur Geltung. Die Augen der Zuhörer jedoch verweilten nicht nur auf den Musikern, sondern wanderten hoch zur Kuppel der barocken Ludwigskirche. Und sie wanderten zu den Wänden der Seitenschiffe, zu den Karyatiden und zur Orgel. Die wurde ebenfalls zur Projektionsfläche für die farbenfrohen Lichtspiele des Designers Alexander Kiefer.

Bei so viel Harmonie und Wohlklang plus optischer Verstärkung der durch die Musik heraufbeschworenen Gefühle ist die Grenze zum Kitsch freilich schnell überschritten.

Wohltuend wirkten da die musikalisch gewagteren Improvisationsausflüge von Jazztrompeter Ralf "Mosch" Himmler. Er erweiterte als "Special Guest" den Stamm der "Unerlösten": Elmar Federkeil (Schlagzeug), Christian Konrad (Bassgitarre) und Bernd Wegener (Percussion).

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