Vier Männer wegen Raub, Hehlerei und Rezeptbetrug vor Gericht

Saarbrücken. Vier Männer zwischen 31 und 41 Jahren müssen sich seit gestern vor dem Saarbrücker Landgericht unter anderem wegen Rezeptbetrugs verantworten. Mit zwei Saarbrücker Apothekern und drei Ärzten sollen die Angeklagten "Luftrezepte" ausgestellt und abgerechnet haben

Saarbrücken. Vier Männer zwischen 31 und 41 Jahren müssen sich seit gestern vor dem Saarbrücker Landgericht unter anderem wegen Rezeptbetrugs verantworten. Mit zwei Saarbrücker Apothekern und drei Ärzten sollen die Angeklagten "Luftrezepte" ausgestellt und abgerechnet haben. Mit eigenen Krankenversicherungskarten und solchen von Freunden, Verwandten und Arbeitskollegen seien die Rezepte ausgestellt worden, so der Vorwurf. Die Apotheker rechneten die verordneten Arzneimittel mit den Krankenkassen ab. In den Apotheken bekamen die Angeklagten statt der Medikamente Anabolika, Viagra und Kosmetikartikel. Schaden laut Staatsanwaltschaft: mindestens 17300 Euro. Ärzte und Apotheker erwarten gesonderte Verfahren. Die angeklagten Saarbrücker müssen sich auch für Einbruch, Raub und Hehlerei in den Jahren 2000 bis 2003 und zwischen Juni und August 2007 verantworten. So sollen sie im vergangenen Jahr nachts in eine Klarenthaler Firma eingebrochen sein, um den Tresor im Büro zu öffnen. Aus der Tür des Panzerschrankes schnitten sie mit einem Trennschleifer Quadrate heraus. Doch sie gelangten nicht an den Inhalt. Die Reinemachefrau "störte" sie bei der "Arbeit". Sie mussten ihr Werkzeug am Tatort zurücklassen und ohne Beute flüchten.Ein anderer Fall betraf eine Apotheke in Riegelsberg. Hier gelang die Tresoröffnung. Beute: knapp 6000 Euro. Schaden: mehr als 9000 Euro. Weitere Fälle betrafen eine Saarbrücker Kohlenhandlung, wo ebenfalls ein Geldschrank gewaltsam geöffnet wurde. Ein Mitarbeiter kam hinzu, als ein Täter durch die Eingangstür schlüpfte. Er soll Schläge mit einer Stange erhalten haben. In einer Tankstelle in Saarbrücken widerstand die Tür zum Verkaufsraum schließlich den Einbruchsversuchen. Die Männer fuhren nach Hause, entschieden sich aber, noch einmal hinzufahren, um "weiterzuarbeiten". Als sich Streifenwagen näherten, flüchteten sie. Der Prozess wird kommende Woche fortgesetzt.

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