Marienschule verdient jetzt mit Sonnenschein Geld

Saarbrücken. Mehr als 300 Schüler und das gesamte Lehrerkollegium der Saarbrücker Marienschule hatten am Donnerstagmorgen eine große Feier. Mit vielen Offiziellen aus Politik und Wirtschaft wurde die neue schuleigenene, 20 Kilowatt starke Photovoltaikanlage in Betrieb genommen (wir meldeten bereits). Die Anlage ist seit Mitte des Jahres auf dem Schuldach installiert

 Sieben Marienschüler waren in der Photovoltaik-AG, die die Solar-Anlage am Donnerstag feierlich einweihte. Foto: Iris Maurer

Sieben Marienschüler waren in der Photovoltaik-AG, die die Solar-Anlage am Donnerstag feierlich einweihte. Foto: Iris Maurer

Saarbrücken. Mehr als 300 Schüler und das gesamte Lehrerkollegium der Saarbrücker Marienschule hatten am Donnerstagmorgen eine große Feier. Mit vielen Offiziellen aus Politik und Wirtschaft wurde die neue schuleigenene, 20 Kilowatt starke Photovoltaikanlage in Betrieb genommen (wir meldeten bereits). Die Anlage ist seit Mitte des Jahres auf dem Schuldach installiert. Seit mehr als zwei Jahren läuft das Projekt "Good bye Erder-wärmung" einer siebenköpfigen Arbeitsgemeinschaft der Marienschule. Während des Unterrichts erzählte Lehrer Klaus Gräff damals von Solarenergie und der Photovoltaikanlage auf seinem Privathaus.

Und als die Schüler nachfragten, ob man so eine Anlage auch auf dem Schuldach installieren könne, war das Projekt der Marienschule geboren. Sieben Schüler gründeten gemeinsam mit Lehrer Gräff eine Arbeitsgemeinschaft (AG) mit dem Vorhaben, eine Photovoltaikanlage zu verwirklichen. "Es war teilweise eine sehr stressige Zeit, in der wir auf viele Hindernisse stießen. Aber wir haben immer gewusst, dass wir das Richtige machen. Und deswegen haben wir es auch geschafft", sagte die 18-jährige Viola Kutscha aus der AG bei der offiziellen Inbetriebnahme.

Zu Beginn des Vorhabens musste der Schulträger, das Bistum Trier, zuerst das Dach der Marienschule sanieren. Danach musste Geld her, um die Investitionskosten in Höhe von 100000 Euro zu decken. Die ganze Schule machte dabei mit. Schüler und Lehrer warben bei Firmen um Sponsorengeld. Außerdem wurden Bilder und Kuchen verkauft, so dass immer mehr Geld in die Kasse floss. Was am Ende zu den 100000 Euro fehlte, wurde durch ein Darlehen bei der Sparkasse Saarbrücken, die den Schülern kreditgünstig entgegenkam, finanziert.

Seit dem 25. August verdient die Marienschule jetzt Geld, wenn die Sonne aufs Schuldach scheint. Zunächst muss der Schulförderverein mit den Einnahmen durch die von der Bundesregierung bezahlte Einspeisevergütung noch das Darlehen abbezahlen. Doch schon in wenigen Jahren fließt bares Geld in die Kassen des Schulfördervereins. "Wir werden die Einnahmen nutzen, um weitere gute Projekte im Sinne unserer Umwelt zu fördern", erklärt Schulleiter Albrecht Adam. Für die sieben AG-Schüler ist das Photovoltaik-Projekt nun aber beendet. Bevor sie jedoch nach dem Abitur im kommenden Jahr die Schule verlassen, möchten sie ihre Mission weitergeben. "Wir wollen bis dahin den Schülern in den unteren Klassenstufen zeigen, wie man solche Projekte angeht. Vielleicht finden wir ja eine Nachfolge-AG", sagt Carsten Hornung (18).

Und wenn man sich die jüngeren Marienschüler so anhört, scheint das kein größeres Problem zu werden. Annika Nagel (13) hat erkannt: "Wir müssen etwas gegen den Klimawandel unternehmen. Wenn jeder, wie wir, nur einen kleinen Schritt macht, kommen wir weit voran." Tobias Winterhagen (15) sagt: "Wenn wir weiter so mit den nichterneuerbaren Energien umgehen, hat meine Generation nicht mehr viel davon. Wir brauchen Energie aus Photovoltaik." Auch Julia Stephen (13) findet, jeder, der könne, solle in Photovoltaik investieren: "Immerhin spart man bares Geld." Tobias Klein (17) fordert andere Schulen auf, dem Beispiel der Marienschule zu folgen: "Erneuerbare Energien werden in der Zukunft nötig sein, um zu überleben."

 Sieben Marienschüler waren in der Photovoltaik-AG, die die Solar-Anlage am Donnerstag feierlich einweihte. Foto: Iris Maurer

Sieben Marienschüler waren in der Photovoltaik-AG, die die Solar-Anlage am Donnerstag feierlich einweihte. Foto: Iris Maurer

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