Halberg hat ein Hallenproblem

Saarbrücken. Drei Wochen vor dem Herbstkonzert seiner Kulturvereinigung Fechingen hat Fred Breit, der Vorsitzende des Vereins, ein Problem. Noch immer weiß er nicht, wo das beliebte Konzert über die Bühne gehen wird. Normalerweise singen die Fechinger Chöre immer in ihrer Festhalle

 Die Turnhalle im Stadtteil Brebach steht momentan leer. Für viele ein Ärgernis. Foto: Becker&Bredel

Die Turnhalle im Stadtteil Brebach steht momentan leer. Für viele ein Ärgernis. Foto: Becker&Bredel

Saarbrücken. Drei Wochen vor dem Herbstkonzert seiner Kulturvereinigung Fechingen hat Fred Breit, der Vorsitzende des Vereins, ein Problem. Noch immer weiß er nicht, wo das beliebte Konzert über die Bühne gehen wird. Normalerweise singen die Fechinger Chöre immer in ihrer Festhalle. Doch zuletzt sorgte die Festhalle Fechingen für Schlagzeilen: Der Pächter hatte kurzerhand den Festsaal zugesperrt, weil es Klärungsbedarf mit dem Vermieter, der städtischen Bäderbetriebsgesellschaft, gebe (wir berichteten). Zumindest eine Veranstaltung, der Second-Hand-Markt des Kindergartens, musste ausfallen.

"Derzeit ist offenbar niemand in der Lage, mit mir einen Vertrag abzuschließen", klagt Fred Breit. Er hat deshalb vorsorglich die Brebacher Festhalle reserviert. Das ist aber auch nicht ganz problemlos, weil diese Halle derzeit nicht an einen Gastronomen verpachtet ist.

Das Dilemma der Kulturvereinigung Fechingen ist bezeichnend für das derzeitige Hallenproblem im Stadtbezirk Halberg: Drei von acht Festhallen stehen den Bürgern der jeweiligen Stadtteile nur eingeschränkt zur Verfügung. In Bübingen, Bischmisheim, Güdingen und den Sport- und Kulturhallen in Ensheim und Eschringen gibt es offenbar kaum Probleme. Anders sieht es allerdings in Schafbrücke und vor allem in Brebach und Fechingen aus: Lokal und Pächterwohnung an der Schafbrücker Festhalle sind offenbar nicht mehr zu vermieten. Die Turnhalle Brebach, einst beliebtes Lokal im Stadtteil, ist nach der Insolvenz der Pächterin seit dem Frühjahr geschlossen, die angeschlossene Festhalle ist deswegen zur Zeit ungenutzt. Wenigstens können die Vereine Training und Proben im Gebäude abhalten, wie Stadtpressesprecher Thomas Blug bestätigt. In Brebach hatte sich der Bezirksrat Halberg noch vor der Sommerpause für einen Pacht-Bewerber ausgesprochen. Aber der Werksausschuss des Stadtrates für den Gebäudemanagementbetrieb (GMS) war dieser Empfehlung nicht gefolgt. Das Ergebnis: Lokal und Festhalle bleiben zu.

Immerhin hält der Turnverein Fechingen, einer der Hauptnutzer der Fechinger Halle, seine Übungsstunden der Sparten Gymnastik, Fit for Fun, Kindertanzen und Rhythmische Sportgymnastik wieder uneingeschränkt ab.

Doch weiterer Ärger ist zu erwarten.

Breit klagt, dass der Wirt inzwischen mehrfach gewechselt habe, weil der Pächter offenbar unterverpachtet. Der vor Fastnacht abgeschliffene und versiegelte Hallenboden werde nicht gepflegt, die Toiletten seien ebenfalls ungepflegt und oft unbeleuchtet. "Denn das Licht ist nur vom Gastraum aus an- und auszuschalten", erklärt Breit. Er meint: "Ein Trauerspiel erster Güte, das der kulturellen Verödung Fechingens Vorschub leistet." So könnte es in Brebach weitergehen: Es heißt, das Lokal Turnhalle soll aus dem Komplex herausgelöst und an einen Wirt verkauft werden. Fortsetzung des Durcheinanders garantiert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort