Vier Lastwagen voller Spenden für Flüchtlinge aus Kobane

Saarbrücken · Über 150 Saarländer sammelten in den vergangenen Monaten Sachspenden und mehrere Tausend Euro für Flüchtlinge, die von der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) vertrieben worden sind (wir berichteten). Jetzt startete bereits der vierte Tramsport in das Grenzgebiet zu Syrien.

 Frauen spülen im Flüchtlingslager im türkischen Sirnak Geschirr. In der Mitte: die freiwilligen Helfer Sabri Sisamci und Necla Gök.Foto: Sisamci

Frauen spülen im Flüchtlingslager im türkischen Sirnak Geschirr. In der Mitte: die freiwilligen Helfer Sabri Sisamci und Necla Gök.Foto: Sisamci

Foto: Sisamci

Seit hundert Tagen kämpfen Kurden gegen Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) um die syrische Stadt Kobane. Bis zu 200 000 Flüchtlinge sind laut Beobachtern seither in die Türkei geflohen, weitere in den Nordirak . Um ihnen zu helfen, haben die Jesidische Jugend Saar und die Gruppe "Gegen Gegeneinander" vergangenes Wochenende den vierten voll beladenen LKW auf den Weg in die Flüchtlingslager in der Türkei und im Nordirak geschickt. Dort verteilen die Helfer Kleider , Zelte, Medikamente, kaufen frische Lebensmittel für die Flüchtlinge .

Vor allem im Winter ist die Situation in den Flüchtlingslagern laut Sabri Sisamci von der Jesidischen Jugend katastrophal. Er selbst hat im November mit mehreren Kollegen eine Woche lang Spenden an die Flüchtlinge verteilt und fährt im Februar wieder hin. In einem türkischen Lager habe zudem der Platz schlichtweg nicht ausgereicht. "Dort haben wir vor allem Zelte aufgebaut", berichtet Sisamci. Dabei ginge es den Flüchtlingen in den türkischen Lagern noch verhältnismäßig gut: "Die hatten beheizte Zelte, ausreichend Kleidung und Nahrung." Anders habe es im Nordirak ausgesehen: "Dort essen die Menschen seit Monaten nichts als Reis, Bulgur und Linsen", sagt Sisamci. Manche hätten sogar Wurzeln und Blätter gegessen, um ein bisschen Abwechslung zu bekommen.

Die Helfer aus dem Saarland seien das eine oder andere Mal Schikanen ausgesetzt gewesen, mussten sogar Schutzgeld zahlen. Aber das sei es ihnen wert gewesen. "Die Leute haben sich total über die Kleider und über frisches Essen gefreut", so Sisamci. Allein die Jesidische Jugend habe 50 Tonnen Kleider gesammelt. Es fehle aber immer noch an Hygieneartikeln, Babynahrung , Medikamenten und Geld. Spender melden sich bei Sabri Sisamci, Tel. (01 76) 64 01 28 85.

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