„Sprich aus der Ferne, heimliche Welt“

Saarbrücken · 45 Konzerte gibt es ab 16. Juli im Rahmen der „Saarbrücker Sommermusik“ in diesem Jahr. Gestern wurde das Programm vorgestellt.

 2011 inszenierte Bernd Reutler in den Kasematten „Im Schattenreich“, auch in diesem Jahr ist er mit einer Produktion bei der Sommermusik vertreten. Am 12. September ist im Schloss-Festsaal „Mozart auf der Durchreise“ zu sehen. Archivfoto: Dietze

2011 inszenierte Bernd Reutler in den Kasematten „Im Schattenreich“, auch in diesem Jahr ist er mit einer Produktion bei der Sommermusik vertreten. Am 12. September ist im Schloss-Festsaal „Mozart auf der Durchreise“ zu sehen. Archivfoto: Dietze

. "Diese Stadt hat ein kulturelles Gesicht", sagt Thomas Altpeter. Und dieses Profil möchte der Kulturamtsmitarbeiter nun mit seiner "Saarbrücker Sommermusik" wieder entscheidend schärfen helfen: Mit 45 Terminen zieht die 2014-er Ausgabe des traditionsreichen Festivals vom 16. Juli bis 28. September durch die Saarmetropole; am 5. November schließt sich ein Epilog an.

Auf knapp 20 000 Euro belaufe sich das diesjährige Sommermusik-Budget, verriet Saarbrückens Kulturdezernent Erik Schrader gestern bei der Vorstellung des Programms. Den Etat für diese "tragende Säule der städtischen Kulturpolitik" habe man "in den vergangenen Jahren leicht aufgestockt". Hierfür werde in Sachen "Qualität und Quantität eine der größten Konzertreihen im Saarland für Kammermusik und Jazz" geboten, so Schrader - und dies zu einer Jahreszeit, "in der andere Institutionen geschlossen sind".

Die außerdem mit Neuer Musik und Musiktheater aufwartende Genre- und Sparten-übergreifende Sommermusik wird wieder an zahlreichen bewährten Orten wie etwa der eifrig bespielten Bischmisheimer Schinkelkirche und dem Kleinen Theater im Rathaus vorbeischauen - und es sind neue Stätten hinzugekommen: die Synagoge, der Schlossfestsaal, das Bürgerhaus Dudweiler.

"Sprich aus der Ferne, heimliche Welt" lautet das von Festivalchef Thomas Altpeter auserkorene diesjährige Sommermusik-Motto. Es stammt von dem Dichter Clemens Brentano (1778 bis 1842) und führt zum Themenkomplex "Märchen" und der Musik des 19. Jahrhunderts zwischen Klassik, Früh- und Spätromantik . Jene "spannende Zeit, in der sich die Moderne entwickelte", hat es Altpeter angetan: Vorneweg die Zerrissenheit der Epoche, "die sich in der Figur Brentanos besonders ausbildet".

Dabei wird die zu allen Konzerten eintrittsfreie Sommermusik wieder Forum und Schaufenster der hiesigen freien Szene sein und internationale Gäste einladen, zahlreiche Kooperationen von Saarländern und "Auswärtigen" eingeschlossen. Mit von der Partie sind "alte Bekannte" wie Liquid Penguin Ensemble, Martin Tchiba, Feinkost Decker, Oliver Strauch, Ro Gebhardt, Christof Thewes, Bernhard Leonardy, Haydn Quartett, Duo Kreutzer, KammerChor Saarbrücken und Kammerorchester Ricercare. Neu erwartet werden etwa Klaviertrio Würzburg, Jupiter Ensemble, Westhafen Quartett, Tom Heurich Trio, Duo Songways, Tsanevsky Quartett und Ensemble Dal Niente Chicago.

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Auf einen BlickEröffnungskonzert: Mittwoch, 16. Juli, 20 Uhr, Saarlandmuseum: "Du vent dans les cordes" mit dem InZeit-Ensemble.Nächste Termine: Donnerstag, 17. Juli, Leidinger, 20 Uhr: Wupper Trio. Freitag, 18. Juli, 19 Uhr, Schinkelkirche: Jupiter Ensemble. Samstag, 19. Juli, 20 Uhr, Stiftskirche: KammerChor Saarbrücken "Traumsommernacht".

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