Bei der Sommermusik proben Künstler für knifflige Performance

Saarbrücken · Sprache, Gesang, Instrumentalmusik, Live-Zeichnungen, Licht- und Videokunst: Im Theater im Viertel will eine Künstler-Grupppe all das zu einem spannenden Miteinander verschmelzen.

 Ralf Peter, Monika Bagdonaite und Katja Romeyke (v.l) proben für „Zeitgleichzeit 2“ im Theater im Viertel: Foto: Oliver Dietze

Ralf Peter, Monika Bagdonaite und Katja Romeyke (v.l) proben für „Zeitgleichzeit 2“ im Theater im Viertel: Foto: Oliver Dietze

Foto: Oliver Dietze

Im Theater im Viertel (TiV) wird emsig vorbereitet, gewerkelt und geprobt. Knifflige Technik mit Scheinwerfern, Ton- und Videoübertragung muss installiert und abgestimmt werden, damit das ehrgeizige Projekt minutiös über die Bühne gehen kann. Sprache, Gesang , Instrumentalmusik , Live-Zeichnungen, Licht- und Videokunst sollen perfekt miteinander verschmelzen: "Zeitgleichzeit 2 - der Töne Licht", so der Titel am Donnerstag, 14. August, um 20 Uhr im Rahmen der Saarbrücker Sommermusik. Für ihren aktuellen Beitrag des seit 2005 existierenden "Zeitgleichzeit"-Projekts haben die beiden Urheber Ralf Peter - der Stimmkünstler ist mit zahlreichen Unternehmungen längst eine der maßgeblichen Sommermusik-Stützen - und die aus Kiel stammende bildende Künstlerin und Grafik-Designerin Katja Romeyke Verstärkung ins Boot geholt: Die Bratschistin Monika Bagdonaite aus Litauen, seit vielen Jahren in der Saarbrücker Szene zuhause, und den Licht- und Video-Aktivisten Krischan Kriesten aus Wuppertal - der Absolvent der Hochschule der bildenden Künste Saar (HBK) ist unter anderem für Ensembles wie Liquid Penguin, InZeit und Passacaglia tätig.

Passend zum Sommermusik-Motto "Sprich aus der Ferne, heimliche Welt" soll die Performance mit Worten von Clemens Brentano und Fragmenten romantischer Musik ums Märchenhafte und Irrationale kreisen, erläutert Ralf Peter am Rand der Proben: "Zeichnung als Sparte der Bildenden Kunst wird normalerweise im statischen Endergebnis wahrgenommen - der Entstehungsprozess bleibt verborgen. Musik dagegen ist ebenso der Zeit unterworfen, allerdings verklingt sie und verschwindet in der Zeit. Nun stelle man sich vor", so Peter, "es entsteht, in den Raum projiziert, eine Tusche-Zeichnung. Sie wird von einer Stimme wie notierte Musik abgesungen. Oder: Die Bratschistin spielt ein Musikstück, das von der Künstlerin simultan in eine Zeichnung gebracht wird."

Im Ergebnis könnten "Einzelaktionen zu Ereignisketten werden, die das Zeitverhaftete der Künste sinnfällig machen" - die Mitwirkenden würden "ihre Kunst völlig neu erleben" und neue optische wie akustische Räume eröffnet werden. Mit Bezug zum Brentano-Motto fasst Peter zusammen: "In der Töne Licht soll diese heimliche Welt wie aus der Ferne zum Sprechen gebracht werden - für die Künstler wie für das Publikum."

Los geht's amDonnerstag, 14. August, um 20 Uhr im Theater im Viertel. Der Eintritt ist frei.

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