Märchen und Musik verbinden sich in der Schinkelkirche

Bischmisheim · Wortmusik heißt, dass Sprache und Musik miteinander einhergehen, sagt Oliver Strauch. Unter dem Motto „Brentano-Wortmusik“ schart der Saarbrücker Schlagzeuger ein Sparten-übergreifendes Team um sich, um bei der Saarbrücker Sommermusik die Märchen von Clemens Brentano in die Welt des Klanges zu überführen.

Den emotionalen Melodien der Brentano'schen Märchen möchte der Abend "Brentano-Wortmusik" nachspüren: Spielwiese des Projektes ist die Saarbrücker Sommermusik, Spielort am Samstag, 23. August, um 20 Uhr die bei dem Festival eifrig bespielte Bischmisheimer Schinkelkirche. Der Initiator und Ideengeber Oliver Strauch, Saarbrückens bekanntester Jazzschlagzeuger, ist seit den Anfängen der Reihe alljährlich mit verschiedensten Unternehmungen mit von der Partie. Er erinnert sich, wie er von Sommermusik-Chef Thomas Altpeter wegen eines zum diesjährigen Thema "Sprich aus der Ferne, heimliche Welt!" von Clemens Brentano passenden Beitrags angesprochen wurde: "Ich dachte sofort an diese Besetzung", so Strauch, und also scharte er Mitstreiter um sich, mit denen er bereits erfolgreich kooperiert hatte, wie die freie Schauspielerin Anne Hoffmann, in Saarbrücken geboren und heute in Berlin wirkend. "Mit ihr hatte ich bei Elysée 63 zusammengearbeitet, und sie schien mir in ihrer Art perfekt."

Ferner mit dabei ist der in Saarbrücken ansässige Cellist Julien Blondel, in der regionalen freien Szene in zahlreichen Formationen tätig, so als Mitglied des genreverbindenden InZeit-Ensembles. Für die Raum-Licht-Installation verantwortlich zeichnet schließlich Philipp Neumann - er verstärkt außerdem regelmäßig Strauchs überregional höchst erfolgreiches Dauer-Experiment "Die Redner". Ziel von "Brentano-Wortmusik" ist nun, so die offizielle Lesart, "die hochartifiziellen Werke aus ihrem Kontext in die Welt des Klangs zu überführen". Oder wie Strauch einfacher formuliert: "Wortmusik heißt für mich, dass Sprache und Musik miteinander einhergehen. Es gibt kein Primat. Bei Brentano steckt der Klang schon in den Texten, man muss diesen Klang dann freilegen." Wenn Strauch & Co der speziellen Ton- und Sprachfärbung der Brentano'schen Märchen nachgehen, dann erwarte den Sommermusik-Besucher, so Strauch "Unerwartetes, nichts Lautes, sondern viele Zwischentöne". Und: "Weil es eine einzige Aufführung ist, denke ich, dass es keinerlei Routine, sondern hoffentlich knisternde Spannung gibt." Ein exklusives Angebot für die Sommermusik soll die märchenhafte Brentano-Begegnung also werden. Doch vollends will Strauch weitere Aufführungen nicht von der Hand weisen: "Man wird sehen. Ausschließen sollte man nie etwas."

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Auf einen BlickHeute, Donnerstag, 21. August, 20 Uhr, Birgitta Wollenweber und Michael Denhoff, Stadtgalerie, St. Johanner Markt 24, Wollenweber (Klavier) und Denhoff (Violoncello) spielen seit 1996 als Duo. 2003 erschien ihr Album "the cello in my life" als SACD. Beide verbindet die Leidenschaft für Kammermusik mit diversen Partnern und Besetzungen. Wollenweber hat eine Klavier-Professur an der Hanns-Eisler-Hochschule in Berlin, Denhoff ist Dozent für Kammermusik an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf. Samstag, 23. August, 20 Uhr, Schinkelkirche Bischmisheim , "Brentano-Wortmusik", der Eintritt ist frei. uhr

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