Sonne satt bis 25 Juni

Saarbrücken · Er hatte nie Unterricht und ist doch in einem der schwersten Sparten der Malerei ein richtig Guter geworden. So gut, dass er bereits seit 1980 Mitglied bei der Pastel Society in London ist. Nun zeigt Willi Hoffmann-Güth in seiner Wahlheimat seine Werke.

 Konditormeister Heinz Schubert übergibt Willi Hoffmann-Güth eine Geburtstagstorte, verziert mit einem Motiv des Künstlers. (v.l.) Heinz Schubert, Schirmherr Diether Breitenbach., Gernot Neuheisel, Nicole Baronsky-Ottmann und Willi Hoffmann-Güth. Foto: Rich Serra

Konditormeister Heinz Schubert übergibt Willi Hoffmann-Güth eine Geburtstagstorte, verziert mit einem Motiv des Künstlers. (v.l.) Heinz Schubert, Schirmherr Diether Breitenbach., Gernot Neuheisel, Nicole Baronsky-Ottmann und Willi Hoffmann-Güth. Foto: Rich Serra

Foto: Rich Serra

Auch wenn's draußen regnet - in Gernot Neuheisels "Galerie am Staden" scheint bis zum 25. Juni garantiert täglich die Sonne. Solange dauert nämlich die neue Ausstellung mit den in warmes Sonnenlicht getauchten Pastell-Impressionen des saarländischen Malers Willi Hoffmann-Güth. Landschaften - auch viele im Saarland - alte Bauwerke, ländliche Szenen, Bäche, Teiche, Blumen - Menschen kommen kaum vor. Der Betrachter hat die Schönheit, die Wärme, die Hoffmann-Güth mit seinen hunderten von Pastellkreiden perfekt zaubert, für sich allein.

Anlass der aktuellen Ausstellung in der neuen Galerie Neuheisels in der Bismarckstraße 62 ist der 80. Geburtstag Hoffmann-Güths. Und die Fans strömten zur Eröffnung, das Gedrängel war groß. Vorm Bildbetrachten dann Reden: Nach Neuheisel selbst sprach der Schirmherr, der frühere Kultusminister Professor Diether Breitenbach zum Werk Hoffmann-Güths, und wer es noch nicht wusste, erfuhr dabei vom ungewöhnlichen Werdegang des Malers, der auf dem zweiten Bildungsweg Abitur gemacht, dann Betriebswirtschaft studiert hat und schließlich bei der Karlsberg-Brauerei in führender Position war. Das Malen war Freizeitsache, autodidaktisch erlernt - nie hat er Unterricht gehabt. Und doch brachte er es zum hoch angesehenen Maler , ausgerechnet im Bereich der äußerst schwierigen Sparte der Pastellmalerei. Dass er, dem anderes ebenso zufliegt, ganz nebenbei auch noch eine Reihe von Sprachen gelernt hat - bis hin zum Chinesischen und Japanischen - könnte "Normalbürger" leicht ein bisschen neidisch machen.

Und dann war Nicole Baronsky-Ottmann an der Reihe. Ihre Laudatio war sozusagen ein Gang durch Hoffmann-Güths Haus, sein Atelier, sein Leben, seine Entwicklung, angefangen mit dem kleinen Büchlein, das dem jungen Mann - 18 war er damals - in die Finger gefallen war: Ein Büchlein über den Impressionismus. Diese Welt aus Farbe und Licht hat ihn geprägt, voran Monet und Renoir. Vor allem aber Sisley. Der Wahl-Saarbrücker - geboren wurde Hoffmann-Güth in Münster - ist anerkannt und geschätzt genug, um sogar in England und Amerika Mitglied der renommiertesten Vereinigungen prominenter Pastell-Maler zu sein. Die Mitgliedschaft - seit 1980 schon - bei der Pastel Society in London wird von Fachleuten sozusagen als "Ritterschlag" gewertet. Und Mitglied der New Yorker "Pastel Society of America" ist er auch.

Die Ausstellung kann dienstags, mittwochs und freitags jeweils von 15 bis 19 Uhr und donnerstags und samstags von 9-11 Uhr besichtigt werden.

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