Schulfrei dank Sturmtief Xynthia

Saarbrücken. "Alles, was Beine hatte, war unterwegs": So umschrieb Michael Theobald, Sprecher der Saarbrücker Berufsfeuerwehr, die Situation am Sturm-Sonntag. Gestern nun zeigte sich bei den Wehrleuten ein alltäglicheres Bild, Theobald berichtete von einer "normalen Schicht": "Nur noch vereinzelt sind Einsatzkräfte unterwegs, um Sturmschäden zu beseitigen

 Durch den Sturm stützten viele Bäume um - so auch diese Tanne von Sylvia DeSolda in der Zeppelinstraße. Foto: Becker&Bredel

Durch den Sturm stützten viele Bäume um - so auch diese Tanne von Sylvia DeSolda in der Zeppelinstraße. Foto: Becker&Bredel

Saarbrücken. "Alles, was Beine hatte, war unterwegs": So umschrieb Michael Theobald, Sprecher der Saarbrücker Berufsfeuerwehr, die Situation am Sturm-Sonntag. Gestern nun zeigte sich bei den Wehrleuten ein alltäglicheres Bild, Theobald berichtete von einer "normalen Schicht": "Nur noch vereinzelt sind Einsatzkräfte unterwegs, um Sturmschäden zu beseitigen."

Eine ähnliche Aussage gab es gestern von der Polizei. "Die Lage hat sich beruhigt", berichtete so beispielsweise Klaus Ruffing, Sprecher des Polizeibezirks Saarbrücken-Stadt. Schon am Sonntagabend sei es zusehends ruhiger geworden. Im Bereich des Polizeibezirks Saarbrücken-Land gab es eine Spätauswirkung des Sturms. In Brebach hatte am Sonntag der Sturm die Ampel in der Provinzialstraße (unter der Fechinger Talbrücke) gedreht, die Straßenmeisterei war verständigt worden. Am Montagmorgen kam dann kurz nach acht Uhr die Meldung, dass eben diese Ampel ausgefallen sei - lange Rückstaus auf die Autobahn, "bis zum Knotenpunkt A 620", waren die Folge. Um kurz vor neun Uhr, so die Polizei, konnte der Schaden behoben werden.

Die wegen Windbruch gesperrten Straßen im Regionalverband wurden im Laufe des Montags größtenteils wieder freigegeben. Am Nachmittag berichtete das Lagezentrum der Polizei von nur noch vier Sperrungen im ganzen Saarland. Diese befänden sich alle im Warndt und würden auch noch aufrechterhalten.

Einen schulfreien Tag bescherte derweil der Sturm den 97 Schülern der Montessori-Gesamtschule in Schafbrücke. Dort war am Sonntag eine Kiefer hinter dem Schulgebäude umgestürzt und, so Schulleiter Ulrich Basselli, "an einer Garage hängen geblieben". Die Feuerwehr hatte das Ganze gesichert, gestern rückte dann der Baumfälldienst an. Aus Sicherheitsgründen, so der Schulleiter, bekamen die Kinder frei. Heute soll es aber wieder normal weitergehen.

Friedhöfe geschlossen

Die Stadt meldete gestern, dass das Sturmtief Xynthia auch auf fast allen der 24 städtischen Friedhöfe gewütet hatte. Das hatte zur Folge, dass der Friedhofs- und Bestattungsbetrieb den Hauptfriedhof sowie die Friedhöfe in Dudweiler und Jägersfreude vorübergehend für Besucher sperrte. Beerdigungen sollten allerdings wie geplant stattfinden.

Die Schäden waren vielfältig. Tanja John von der Stadtpressestelle gibt einige Beispiele: "Rund 100 Bäume sind auf dem Hauptfriedhof bei dem Sturm umgefallen und auf Friedhofsfelder oder Fahrwege gestürzt. In den Bäumen hängen abgebrochene Äste, die eine Gefahr für Besucher darstellen. Auf dem Dudweiler Friedhof sind zwölf Bäume abgebrochen." Die Stadtverwaltung will die Bürger informieren, sobald die Friedhöfe wieder geöffnet werden.

Für Fragen hat der Friedhofs- und Bestattungsbetrieb eine kostenlose Hotline eingerichtet: Tel. (08 00) 9 99 80 01.

Hintergrund

Oberbürgermeisterin Charlotte Britz hat allen Helfern, die seit Sonntag die Sturmschäden beseitigen, gedankt. 1200 Männer und Frauen der freiwilligen Feuerwehren in der Landeshauptstadt und im Regionalverband, der Berufsfeuerwehr sowie verschiedener Ortsverbände des Technischen Hilfswerkes seien am Sonntag im Einsatz gewesen. "Sie alle haben ihren Beitrag dazu geleistet, dass in Saarbrücken niemand ernsthaft zu Schaden gekommen ist und wir 'nur' vier Leichtverletzte zählen müssen", sagte Britz. Sie gehörte dem anlässlich des Orkans für den Regionalverband Saarbrücken gebildeten "Stab für außergewöhnliche Ereignisse" an.

Das komplette Ausmaß der Schäden im Regionalverband könne noch nicht beziffert werden, sagte sie. Auch in der Landeshauptstadt werde das Aufarbeiten der Schäden noch einige Zeit andauern. red

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