Saarbrücker lieben "das blau"

St. Ingbert. Viele Saarbrücker baden in St. Ingbert. Das Erlebnisbad "das blau" zieht den Bädern der Landeshauptstadt viele Besucher ab, zumal es günstiger ist, als zum Beispiel das Saarbrücker Spaßbad Calypso. Für den St. Ingberter Oberbürgermeister Georg Jung kommt diese kleine "Völkerwanderung" in die St. Ingberter Bäder keineswegs überraschend

St. Ingbert. Viele Saarbrücker baden in St. Ingbert. Das Erlebnisbad "das blau" zieht den Bädern der Landeshauptstadt viele Besucher ab, zumal es günstiger ist, als zum Beispiel das Saarbrücker Spaßbad Calypso. Für den St. Ingberter Oberbürgermeister Georg Jung kommt diese kleine "Völkerwanderung" in die St. Ingberter Bäder keineswegs überraschend. "Während in anderen Städten über die Schließung von Bädern diskutiert wird, haben wir den Wellnessbereich unseres Bades zuletzt sogar ausgebaut und handeln wieder einmal antizyklisch. Aber dennoch wohlüberlegt. Wir tun das auch, um das Bad und den Wellnessbereich bezahlbar zu halten. Zudem bieten wir einen sehr guten Service. Der hat sich ebenfalls herumgesprochen," so Jung. Das "blau" sei zudem sehr gut zu erreichen. Da sei die Verkehrsführung über den "blau-Kreisel" sehr wichtig. Kreisel und "blau-Silhouette" zusammengenommen seien auch optisch ein Aushängeschild für die Mittelstadt. Was auswärtige Besucher tatsächlich am "blau" so schätzen, dazu hat unsere Zeitung in St. Ingbert einige aus Saarbrücken kommenden Badegäste befragt. Der 39-jährige Zahntechniker Frank Haßdenteufel (Fotos: Becker&Bredel) fährt vor allem wegen der günstigen Preise gerne ins "blau" nach St. Ingbert. "Früher gab es noch das Saarbrücker Stadtbad. Weil das jedoch nicht mehr existiert und das 'blau' wesentlich günstiger ist als das Calypso in Saarbrücken, nehme ich die Fahrt dahin gerne in Kauf. Außerdem ist das Personal in St. Ingbert freundlicher als das in Saarbrücken." Das von der Schließung bedrohte Fechinger Schwimmbad steuert Haßdenteufel gar nicht an, das Schwarzenbergbad sei kein Hallenbad und im Moment kein Thema.Diese Meinung teilt auch die Bürokommunikationskauffrau Valerie Lang (29). "Im Calypso muss man für einige Aktivitäten extra bezahlen, das ist im 'blau' nicht so. Am besten gefällt mir das Sportbecken in St. Ingbert. Die Fahrt dorthin macht mir nichts aus. Ob ich von Saarbrücken-Rotenbühl zehn Minuten zum Calypso oder fünfzehn Minuten ins 'blau' fahre, macht für mich im Endeffekt keinen großen Unterschied." Die städtischen Bäder der Landeshauptstadt seien nicht attraktiv genug. Ihrem Sohn Valentin Lang (10) gefällt es in St. Ingbert ebenfalls besser, als in einem Saarbrücker Schwimmbad. "Mir gefällt im 'blau' die Rutsche besonders gut. Außerdem finde ich das Personal hier freundlicher, in Saarbrücken sind die Bademeister irgendwie immer ein wenig mürrisch. Im Sommer gefällt es mir im 'blau' besonders gut, weil man dann auch rausschwimmen und zum Beispiel den Sprungturm nutzen kann."Auch der 46-jährige Gastronom Christophe Schille kommt gerne in das St. Ingberter Bad. "Hier ist es schöner und günstiger als zum Beispiel im Calypso, und im Sommer ist es genauso schön wie im Winter. Die Lage des Schwimmbades ist außerdem gut, und die verschiedenen Aktivitäten und Becken sind so aufgeteilt, dass man die Kinder immer gut im Auge behalten kann." Die 42-jährige Sekretärin Gabi Berthold findet, dass das 'blau' vor allem bei der Sauberkeit punkten kann. "Der Schwimmbereich ist super sauber, und dazu ist es dort noch günstiger als in einem Saarbrücker Schwimmbad. Die Fahrt nach St. Ingbert stört mich jedoch nicht. Bis man sich in Saarbrücken durch Unmengen von Ampeln geschleust hat, ist man in der gleichen Zeit auch über die Autobahn in St. Ingbert angekommen."Dass es in St. Ingbert kinderfreundlicher zugeht, meint auch der Staatstheaterbeleuchter Markus Philipp (44). Den Kleinkinderbereich im Calypso mag er nicht. Philipp: "Es ist zum Beispiel sehr rutschig dort, was unter Umständen gefährlich werden kann. Im 'blau' ist das nicht so. Was die Preise angeht, sehe ich das Calypso außerdem eher als Bad der gehobenen Gesellschaft. Sogar mit dem Spritgeld eingerechnet komme ich im 'blau' immer noch günstiger davon." Die Kleinkinderbereiche der städtischen Hallenbäder in Saarbrücken gefallen Markus Philipp gar nicht. cas/bub

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