Lebensretter trotzten dem Feuer

Burbach. Dass ein ganz normaler Kneipenbesuch mit einer spektakulären Rettungsaktion endet, daran hätte wohl zu Beginn des Abends keiner der fünf Freunde Alexander Andres (23), Patrick Syne (30), Sascha Rupp (26), Marco Schmitt (26) und Steven Brunet (25) gedacht. Und doch befreiten sie in der Nacht zum Samstag, 30

Burbach. Dass ein ganz normaler Kneipenbesuch mit einer spektakulären Rettungsaktion endet, daran hätte wohl zu Beginn des Abends keiner der fünf Freunde Alexander Andres (23), Patrick Syne (30), Sascha Rupp (26), Marco Schmitt (26) und Steven Brunet (25) gedacht. Und doch befreiten sie in der Nacht zum Samstag, 30. Januar, gegen drei Uhr einen 75-Jährigen aus seiner brennenden Burbacher Wohnung.

Auf dem Heimweg von einer Kneipe in Altenkessel bemerkten die jungen Männer hohe Flammen, die aus einem Fenster im Burbacher Füllengartenweg schlugen. Ohne lange zu überlegen, alarmierten sie die Feuerwehr und hielten an, um nachzusehen, ob jemand Hilfe benötigte.

"Wir machten mit Rufen auf uns aufmerksam. Allerdings reagierte niemand. Das machte uns stutzig, so dass wir uns durch das Einschlagen der Tür Zutritt zum brennenden Haus verschafften", berichtet Steven Brunet.

Während sie im ersten Stock eine leerstehende Wohnung fanden, standen die Räume im Obergeschoss bereits lichterloh in Flammen. Das machte es unmöglich nachzuschauen, ob sich darin noch jemand befand. Aufzugeben und tatenlos zuzusehen, wie das Feuer die Wohnräume dahinraffte, daran wagte jedoch niemand zu denken.

Für die Freunde war klar, dass sie sich irgendwie Zugang zu der brennenden Wohnung verschaffen mussten. So kletterten Brunet und Alexander Andres auf ein Vordach des Hauses, damit sie die oberen Stockwerke besser erreichen konnten. Dabei entdeckten sie den 75-jährigen Rentner, der über und über mit Ruß bedeckt war, und sich verzweifelt am Gitter seiner Fensterbank festklammerte.

Zupacken, ohne zu zögern

"Wir haben ihn aufgefordert, auf das Vordach zu springen. Er hatte jedoch Angst und wollte nicht von seinem Platz weichen", erklärt Brunet.

Für Diskussionen war jedoch keine Zeit. So zögerte Andres nicht lange und packte den hilflosen Mann. Währenddessen stellte sich Brunet in Position und fing die beiden auf, was dem Mann letzen Endes das Leben rettete, bis die Rettungskräfte eintrafen.

Angst - so berichtet Brunet - spielte während ihrer halsbrecherischen Rettungsaktion keine Rolle. "Der Adrenalinspiegel war bei uns so hoch, dass an Angst nicht zu denken war. Man versucht in einer Art Kurzschlussreaktion, einfach alles zu retten, was zu retten ist."

Andres erlitt bei der Rettungsaktion eine leichte Rauchvergiftung. Der 75-Jährige hatte leichte Verbrennungen, eine Rauchvergiftung und einen Schock. Beide wurden in ein Krankenhaus gebracht, wo sie sich recht schnell wieder erholten. Der Rentner lebt momentan bei Verwandten, seine Wohnung ist unbewohnbar, die Möbel sind verbrannt.

Feuerwehr und Polizei stellten am Tag nach dem Feuer übereinstimmend fest, dass die mutigen jungen Männer dem 75-Jährigen das Leben gerettet haben. bub

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort