Rasante Sportler auf vier Pfoten

Friedrichsthal · Ein Agility-Turnier über zwei Wochenenden findet zurzeit in Friedrichsthal statt. Hier sieht man super trainierte Hunde, die mit Feuereifer bei der Sache sind und einen anspruchsvollen Parcours bewältigen.

 Sabine Dykmans mit ihrem Border Collie „Moon“. Foto: Iris Maurer

Sabine Dykmans mit ihrem Border Collie „Moon“. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Fröhliches Hundegebell erklang am Wochenende aus der Helenenhalle. Dort, wo sonst Handballer, Basket- und auch Volleyballer ihrem Hobby nachgehen, gaben Vierbeiner den Ton an. Hunde unterschiedlicher Rassen und Größen flitzten auf einem grünen Kunstrasenteppich über einen anspruchsvollen Hindernis-Parcours mit Slalomstangen, Tunneln, Stegen, Wippen und Wänden. Begleitet wurden sie von Frauchen oder Herrchen mit Befehlen wie "Tunnel, Tunnel!", "Wippe, Wippe!" oder "Hoch, hoch!". Agility nennt sich die Sportart, bei der das gute Zusammenspiel zwischen Mensch und Tier so wichtig ist. Denn: Der Hund reagiert dabei nur auf Kommandos und Handzeichen des Herrchens.

Über 500 Teilnehmer aus ganz Europa, darunter auch Welt- und Europameister wie die Weltmeisterin Elena Kapustina aus Russland, waren am Start. Am nächsten Wochenende sind es fast wieder genau so viele Starter. Das macht das Turnier in Friedrichsthal zu einem der wohl größten Indoor-Agility-Turniere in Deutschland. Darauf ist Jeremias Simson besonders stolz. Mit seinem in Gründung befindlichen Verein "Working Dogs" war der 27-Jährige aus Bildstock der Organisator des Spektakels. "Dank der großzügigen Unterstützung durch die Stadt - sie hat uns in diesem Jahr noch mehr Parkplätze rund um die Halle zur Verfügung gestellt - kommt diese hohe Teilnehmerzahl zustande", so Simson. Die Hunderasse spielte bei der Teilnahme keine Rolle, die Größe des Hundes dagegen schon. In drei Größenklassen gingen die Tiere an den Start. Wertungsrichter begleiteten die Teams von Mensch und Hund beim Durchlaufen des Parcours und beobachteten genau, ob der Hund die Geräte an den vorgeschriebenen Kontaktzonen berührte oder Hindernisse umging. Am Ende zählten Zeit und Fehlerpunkte. Mit Feuereifer waren Border Collies, aber auch Shelties, Terrier oder Labradore am Start. Die Hundeohren waren gespitzt, vor freudiger Aufregung vibrierte der ganze Körper der Sportler auf vier Pfoten. Nach den Startkommandos flogen sie los, immer im Blickkontakt mit ihrem Frauchen oder Herrchen. Nach weniger als einer Minute war der Lauf vorbei. Und auch wenn unterwegs ein Fehler passierte, beispielsweise die Stange von der Hürde fiel, ein Leckerli zur Belohnung gab es immer. Gleich mit zwei Hunden war die 35-jährige Tina Jutzi aus Elversberg am Start. Einmal mit Papillon, einem Zwergspaniel und mit Flo, einem Mischling. Seit 2011 betreibe sie diesen Sport intensiv, erzählte Tina. Ab dem Frühjahr sei sie fast jedes Wochenende mit ihren Hunden unterwegs. Man kenne sich und freue sich immer auf ein Wiedersehen bei Turnieren. Aus Wörth war Simone Hess gekommen. Sie hatte ebenfalls zwei Hunde mitgebracht: die Australian-Shepherds Sunshine und Pearl. "Hunde sind einfach die treuesten Weggefährten. Mit ihnen zu arbeiten macht einfach großen Spaß", sagte sie.

Jeremias Simsons zeigte sich mit dem Verlauf des ersten Turnierwochenendes sehr zufrieden: "Wir hatten viele Besucher. Das war beste Werbung für unseren schönen Sport." Das zweite Turnierwochenende beginnt am nächsten Freitag (7. März) um 18 Uhr. Am Samstag geht es um 9.30 Uhr, am Sonntag um 9 Uhr weiter.

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Hintergrund Agility, auf Deutsch Behändigkeit, Flinkheit und Gewandtheit, ist ein aus England stammender Freizeitsport für Hund und Mensch, in dessen Mittelpunkt ein Hindernis-Parcours steht, den der Hund überwinden soll. Damit die Hunde untereinander eine reelle Chance haben, sich zu messen, erfolgt eine Dreiteilung anhand von Größe und Leistungsfähigkeit. Je größer der Hund desto höher die Hindernisse. ll

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