Diebe und Vandalen fügen Saarbrücker Tafel großen Schaden zu

Burbach · Kriminelle haben es auf die Saarbrücker Tafel abgesehen. Seit Wochen verüben sie Straftaten genau dort, wo sie die Arbeit für die Armen in Gefahr bringen. Rund 5000 Menschen sind auf die Lebensmittelspenden angewiesen.

In den Burbacher Räumen der Saarbrücker Tafel herrschen Wut und Fassungslosigkeit. Lieferwagen und Anwesen der ehrenamtlichen Lebensmittelverteiler sind seit Wochen Ziele von Kriminellen. "Diese Straftäter haben uns einen erheblichen Schaden zugefügt", sagte gestern Tafel-Sprecherin Vera Loos der Saarbrücker Zeitung. Der jüngste schwere Schlag, ein Einbruch - Beute null, Sachschaden groß -, traf die 105 Tafel-Helfer am Fastnachtswochenende.

Loos fasst zusammen: "Der oder die Täter drangen durch ein Kellerfenster ein, nachdem sie die Gitterstäbe durchsägt hatten. Das war keine spontane Handlung, das war geplant. Dann suchten die Eindringlinge vergeblich nach Beute und wollten den Tresor aufbrechen. Das gelang ihnen aber nicht." Dafür ist nun der Safe schwer beschädigt. Um Missverständnissen vorzubeugen, betont Loos: "Bei uns sind nur minimale Beträge im Haus. Wir haben keinen Geldverkehr. Kurzum: Hier ist nichts zu holen." Im Gegenteil: Der Verein musste jüngst wiederholt Geld auftreiben, um trotz aller Schäden weiterarbeiten zu können.

Die Ehrenamtlichen wissen nur zu gut, wie viele Saarbrücker mittlerweile auf die Tafel angewiesen sind. "Wir versorgen jeden Monat 4500 Menschen mit Lebensmitteln." Und diese Nahrungsspenden müssen Tafel-Fahrer ja erst einmal von den Geschäften abholen. Pünktlich versteht sich. Denn auch die Läden der Spender haben ihre Betriebsabläufe, an die sich die Tafel halten muss. Ohne eine kleine Wagenflotte ginge das nicht.

Und die war am vorvergangenen Woche vorübergehend lahmgelegt. "Da hatte jemand an jedem unserer Lieferwagen je einen Reifen zerstochen. Wir mussten erst einmal Sommerreifen aufziehen, um den Betrieb zu gewährleisten, und dann für 800 Euro die zerstörten Winterreifen ersetzen", sagt Loos.

Gerade in diesen schweren Tagen hilft dem Tafel-Team die Unterstützung, die ihm von etlichen Seiten zuteil wird. "Wir haben viel Rückhalt beim Handel. Und bei besonderen Aktionen ist die Bevölkerung sehr hilfsbereit."

Umso weniger können die Tafel-Leute verstehen, warum ausgerechnet ihnen jemand Böses will und deswegen die Arbeit für die Armen gefährdet. Loos: "Dieser Vandalismus ist Blödsinn und gefährdet die gute Sache."

Wer die Tafel - ganz gleich in welcher Form - fördern möchte, erreicht sie unter der Telefon (06 81) 9 38 95 50 oder per Mail info@saarbruecker-tafel.de

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