Organ-Empfänger meistern Langstrecken-Radtour

Saarbrücken · Sie sind leistungsfähig und bereit, viel Kraft in eine gute Sache zu stecken, die Bereitschaft zur Organspende. Denn einige verdanken ihr ein neues, besseres Leben. Zwei Radler vergaßen unterwegs nie, dass sie noch eine neue Niere brauchen. Sie mussten regelmäßig zur Blutwäsche.

Sieben Tage, sieben Etappen, 540 Kilometer: Diese Radtour hatte es in sich. Auf dem Rad erreichten 25 Frauen und Männer am Samstag ihr Ziel: das Klinikum Saarbrücken auf dem Winterberg. Die Teilnehmer eint ein Schicksal: Sie alle haben eine Transplantation hinter sich, ob Herz, Lunge oder Niere. Zwei der Teilnehmer warten noch auf eine Spenderniere. Tourveranstalter war der Verein TransDia.

Der will zeigen, wie gut Sport für Blutwäschepatienten und Organempfänger ist. Gesundheitsminister Andreas Storm bescheinigte den Radlern aus ganz Deutschland: "Mit ihrer Radtour beweisen Sie eindringlich, dass Organspende Leben schenken heißt", betonte der Gesundheitsminister. "Sie zeigen, dass man auch mit einem Spenderorgan topfit sein kann." Das sei die beste Werbung für Organspende. Das sieht der stellvertretende Ärztliche Direktor Dr. Konrad Schwarzkopf genauso. Das Klinikum Saarbrücken entnimmt etwa fünf Organspendern pro Jahr, deren Hirntod zwei Ärzte bescheinigen müssen, jeweils bis zu sieben Organe.

Auf ihrem Weg von Marburg nach Saarbrücken steuerten sie Krankenhäuser, darunter Transplantationszentren, an, um Dank zu sagen. Peter Kreilkamp: "Mit dieser Tour wollen wir den Beschäftigten der ,Entnahmekrankenhäuser' den Erfolg ihrer Arbeit, vor Augen führen." Ohne ihr Engagement komme keine Organspende zustande. Doch ohne passende Organe geht nichts. Angesichts der in Deutschland stark gesunkenen Zahl der Spenden schwinden die Chancen für viele Wartepatienten, noch rechtzeitig ein Organ zu erhalten. An jedem Tag sterben im Durchschnitt in Deutschland vier Patienten auf der Warteliste.

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