Nicht nur Rosen für den Regisseur

Dass Saarbrücken der Geburtsort des Regisseurs Max Ophüls ist, hat sich dank des nach ihm benannten Festivals weit herumgesprochen. Die Wolfgang-Staudte-Gesellschaft arbeitet daran, den Namen eines anderen berühmten Regisseurs ebenfalls fest mit der saarländischen Landeshauptstadt zu verbinden.



Am 9. Oktober 1906 wurde Wolfgang Staudte in Saarbrücken in der Mainzer Straße 11 geboren. Eine Gedenktafel erinnert an den Filmemacher, der in seinem Werk die Auswirkungen des Dritten Reichs auf das Leben im Nachkriegsdeutschland verarbeitet hat. Und der dafür in beiden Teilen Deutschlands Anfeindungen hinnehmen musste.

Zwei seiner Filme, mit denen er sich gegen Krieg und Diktatur engagierte, sind am Wochenende im Saarbrücker Filmhaus zu sehen. Die Wolfgang-Staudte-Gesellschaft und das Saarländische Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie (Sipp) zeigen sie in Rahmen des Seminars "Wolfgang Staudte - ein unbequemer Kritiker der Gesellschaft". Eine gute Gelegenheit für alle hiesigen Filmfans, mehr über den berühmten Regisseur mit Saarbrücker Wurzeln zu erfahren. Und sicher auch eine spannende Zeitreise in die 50er Jahre. Am Freitag läuft ab 20.15 Uhr "Rosen für den Staatsanwalt" von 1959, einer der bekanntesten Filme Staudtes mit Martin Held und Walter Giller. Darin setzt der Regisseur sich mit Altnazis in der Adenauerzeit auseinander. Eine Satire mit Unterhaltungswert, also durchaus Kinokost fürs Wochenende. Am Samstag ist im Seminar ab 12 Uhr "Der Untertan" zu sehen. Für die eindrucksvolle Defa-Verfilmung des Romans von Heinrich Mann wurde Staudte in der BRD als "Nestbeschmutzer" beschimpft. Eine Podiumsdiskussion am Samstag ab 14.15 Uhr bietet Gelegenheit, über Staudtes Arbeit zu diskutieren. Und vielleicht auch über seinen auf der Saarbrücker Gedenktafel verewigten Satz: "Feigheit macht jede Staatsform zur Diktatur".

Für das Seminar am Samstag muss man sich anmelden unter Tel. (06 81) 3 90 49 47.

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