Mit dem Pferdchen in die Zukunft

Saarbrücken · Der Vortragssaal der Modernen Galerie war voll, als der neue Direktor des Saarlandmuseums, Roland Mönig, über seine Vorstellungen für das Museum sprach.

 Zufrieden im neuen Haus: Roland Mönig. Foto: dietze

Zufrieden im neuen Haus: Roland Mönig. Foto: dietze

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"Sie sehen, wie groß das Interesse ist!" Mit diesen Worten übergab Kurt Bohr von der Saarländischen Gesellschaft für Kulturpolitik das Mikrofon an Roland Mönig, neuer Direktor des Saarlandmuseums und Künstlerischer Vorstand der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz. Die Saarländische Gesellschaft für Kulturpolitik hatte am Donnerstagabend zu einem Vortrag des neuen Museumsdirektors eingeladen, und der Vortragssaal der Modernen Galerie war gut gefüllt.

Das vielversprechende Thema lautete "Das Museum der Zukunft". Um aber einen Blick auf die Zukunft des Saarlandmuseums werfen zu können, erläuterte Roland Mönig erst mal die Geschichte des Museums und seiner Sammlungen. "Die beiden Ausstellungen, die aktuell laufen, sind für mich ein Geschenk", erklärte er gleich zu Beginn. Denn die Ausstellungen "2000+", aber besonders auch die Ausstellung "Aufbaujahre", sind nicht nur für die Besucher eine Wiederentdeckung der Meisterwerke, die in den letzten Jahren im Depot gelagert wurden, sondern sie haben dem neuen Direktor viel über die Sammlung erzählen können.

Für Roland Mönig ist besonders die Ankaufspolitik des früheren Museumsdirektors Rudolf Bornschein ein Glücksfall. Denn Bornschein habe zuerst eine Sammlung der Klassischen Moderne aufgebaut, um sich dann in den späten 1950er Jahren der Fotografie und der zeitgenössischen Kunst zuzuwenden. Natürlich erwähnte Mönig auch die heute unverständlichen Polemiken anlässlich der Erwerbung des "Blauen Pferdchens" von Franz Marc.

Spannend wurde es, als Roland Mönig sich der Baustelle der Modernen Galerie, dem 4. Pavillon, widmete. Dabei lobte er den Rohbau als ungeschliffenen Diamanten, der die Großzügigkeit habe, die zeitgenössische Kunst bedarf. Auch gab er erste Einblicke in die Zukunft des Museums. "Nachdem die Berliner Architekten Kuehn Malvezzi verpflichtet werden konnten, gibt es intensive Planungen, erste Fortschritte und eine grobe Idee", machte Mönig neugierig. "Der Haupteingang wird wieder der alte Eingang sein, von dem Foyer aus kann man sich dann in drei Flügel orientieren. Dazu soll vor dem Eingang ein kleiner Platz, eine Piazza, geschaffen werden, der den Bau städtebaulich andockt", erläuterte der Museumsdirektor.

Die Nachfragen aus dem Publikum kamen prompt. "Wie wird die Gesamtarchitektur aufeinander abgestimmt? Wird die Hochschule für Musik miteingebunden? Wann ist es endlich soweit?" Roland Mönig ließ sich jedoch nicht aus der Reserve locken, sondern bat augenzwinkernd um Geduld. "Wenn es so weit ist, halte ich gerne einen Vortrag über das Museum von morgen -Teil 2".

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