Weltberühmt dank naiver Bundespolitik

Endlich: Wir werden weltberühmt. Die englische Zeitung „The Independent“ veröffentlichte kürzlich einen Riesenartikel über Prostitution in Saarbrücken.

Der schilderte detailliert, wie unsere schöne Stadt zum Kristallisationspunkt sämtlicher fataler Nebenwirkungen eines ungeheuer dümmlichen Bundesgesetzes geworden ist. Und da haben wir auch schon die Schuldigen: die rot-grüne Bundesregierung, die 2002 Prostitution legalisierte, ohne sich vorher zu erkundigen, wohin der Zug in unseren Nachbarstaaten fährt. 2007 erließ nämlich Frankreich ein Gesetz, das Huren kriminalisierte. Das Ergebnis sehen wir auf unseren Straßen. Und es kommt noch dicker. Frankreichs Parlament hat das Gesetz von 2007 im Dezember 2013 wieder aufgehoben - gut so - und dafür ein Gesetz verabschiedet, nach dem sich die Freier strafbar machen. So wie das schon seit 1999 in Schweden läuft. Diesem Gesetz fehlt nur noch der Segen des französischen Senates. Und wenn der kommt, dann wird's bei uns noch voller. Deshalb ist es richtig, dass Saarbrücken und das Saarland jetzt wenigstens an den Symptomen herumdoktern. Wenn wir schon an die Ursachen nicht herankommen. Und aller Anfang ist schwer, klar. Da passieren auch Fehler. Aber die können wir korrigieren. Also sollte sich jeder melden, der einen Fehler entdeckt. Was das Elisabeth-Zillken-Haus und die Aids-Hilfe sagen, ist richtig. Und die prompte Reaktion von Oberbürgermeisterin Charlotte Britz beweist: Stadt und Land sind offen für konstruktive Kritik. Sie wissen, die Lage ist verdammt ernst. Und wir haben noch viel vor - die Straßenprostitution ist ja nur ein Teil unseres Problems. Denn das rot-grüne Gesetz von 2002 holt nicht nur die Freier nach Deutschland und schafft dadurch eine gigantische Nachfrage. Fürs entsprechende Angebot sorgen dann Menschenhändler aus ganz Europa. Menschenhandel verstößt gegen Artikel eins Grundgesetz, das höchste Rechtsgut unseres Staates - der uns mit diesem Problem und den Staatsfeinden seltsamerweise alleinlässt. Ich schlage vor, die Bürgermeister aller deutschen Grenzstädte zu Frankreich demonstrieren gemeinsam vor dem Bundestag - und zwar eine Woche lang. Damit die Schnarcher unter der Glaskuppel aufwachen und ein Gesetz machen, das dem europäischen Trend und dem Grundgesetz entspricht.

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