Jakobsmuscheln für Dudweiler

Dudweiler · Entlang des Jabobsweges machen rund 200 Jakobsmuscheln die Pilger auf Sehenswürdigkeiten aufmerksam. Zwei neue Muscheln markieren jetzt den Alten Turm und die katholische Kirche in Dudweiler.

 Jugendliche des Zentrums für Bildung und Beruf (ZBB) in Saarbrücken haben die Jakobsmuscheln angefertigt, die jetzt in Dudweiler ihrer Bestimmung übergeben wurden – als Hinweise auf Sehenswürdigkeiten entlang des Jakobsweges, der auch Sternenweg (französisch Chemin des étoiles) genannt wird. Foto: Thomas Seeber

Jugendliche des Zentrums für Bildung und Beruf (ZBB) in Saarbrücken haben die Jakobsmuscheln angefertigt, die jetzt in Dudweiler ihrer Bestimmung übergeben wurden – als Hinweise auf Sehenswürdigkeiten entlang des Jakobsweges, der auch Sternenweg (französisch Chemin des étoiles) genannt wird. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Der Jakobsweg, der nach Santiago de Compostela in Spanien führt, hat gestern am Alten Turm in Dudweiler eine weitere Wegmarkierung erhalten. Eine von Jugendlichen des Zentrums für Bildung und Beruf (ZBB) in Saarbrücken in Beton gegossene Jakobsmuschel wurde - als Symbol für die jahrhundertealte christliche Pilgertradition - in feierlichem Rahmen neben der Eingangstür des Alten Turmes in den Boden eingesetzt. Eine weitere Jakobsmuschel erhielt der Pfarrer Réne Unkelbach für die katholische Kirche in Dudweiler.

Die Paten der beiden Jakobsmuscheln, Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD) und die Saarbrücker Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD), betonten während der Feier die große Bedeutung des Jakobsweges für die Herausbildung eines steten europäischen Gedankens.

"Wir haben uns auf die Suche nach alten Wegen gemacht", sagte Gillo. Durch das Projekt der Sternenwege, das diese alten Wege wiederbelebe, würden die Regionen Saarland, Pfalz und Lothringen sowie das Elsass kulturell und touristisch enger vernetzt. "Fast 200 Jakobsmuschelsteine schmücken die Wege der Jakobspilger in diesem Raum", betonte Gillo: "Diese lenken den Blick auf bedeutende Kulturdenkmäler des Mittelalters, die Kulturgeschichte der Landschaft und die Geschichte der europäischen Jakobswege."

Das sei ein großer Erfolg in der Zusammenarbeit mit den Nachbarregionen - insbesondere, da hier auch junge Menschen den europäischen Gedanken erfassen könnten. "Das Projekt Sternenweg / Chemin des étoiles steht für ein Modell neuer Wanderkultur, bei der Menschen auf eine Suche gehen, um Kulturlandschaften und auch sich selbst zu entdecken", sagte Britz. Auch der Regionalentwickler beim Regionalverband, Peter Michael Lupp, betonte die sinn- und orientierungspendende Funktion des Pilgerweges. "Es gibt zehn Steine in unserer Kernzone", sagte Lupp. Er kündigte für nächstes Jahr ein Internetportal an. In diesem sollen alle Wegzeichen der regionalen Wege auch mit ihren GPS Koordinaten verzeichnet sein.

Der Jakobsweg sei ein im Mittelalter entstandener Pilgerweg, der aus vielen Ländern über Deutschland und Frankreich nach Nordspanien führe. Dort am Atlantik, im galizischen Santiago de Compostela ende der Weg am Grab des Apostels Jakobus, erklärte die Sprecherin der Jakobusgesellschaft Bliesgau/Obere Saar Angelika Thönnes und betonte: "Man muss erst 40 bis 50 Jahre alt werden, um zu begreifen, was diese Wege bedeuten."

Wolfgang Stephen von der Jakobusgesellschaft berichtete, jedes Jahr seien rund 200 000 Menschen auf dem gesamten Jakobsweg unterwegs - und er höre viel Lob von den Pilgern.

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