Grünen-Fraktion fordert Baulückenmanagement

Saarbrücken · Wenn es nach den Grünen geht, sollen auf leeren Grundstücken um und in der Innenstadt schon bald mehr Wohnungen, Parks und Ruhezonen entstehen. Helfen soll dabei ein Baulückenmanagement.

Die Stadtratsfraktion der Grünen fordert künftig ein Baulückenmanagement, das über unbebaute Flächen in der City und in besonders attraktiven Lagen am Innenstadtrand informieren soll. So soll nach Ansicht der Grünen ein Gesamtkonzept entstehen, das hilft, nicht genutzte Flächen entweder ganz oder schrittweise zu bebauen.

Warum auch Saarbrücken ein derartiges Verfahren bei der Stadtentwicklung braucht, erläutert der Fraktionsvorsitzende und baupolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Guido Vogel-Latz: "Mit der Diskussion um die Neubaugebiete am Franzenbrunnen und insbesondere im Wacholderfeld stellt sich dringender denn je die Frage, wie wir mit den innerstädtischen Baulücken umgehen. Denn Baulücken, die längere Zeit nicht genutzt werden, behindern nicht nur eine lebendige Innenstadt, sondern tragen zur Verödung der Städte beziehungsweise zur Zersiedlung der Angebote auf die grüne Wiese bei."

Dagegen gebe es viele Vorteile, wenn Freiflächen in der Innenstadt bebaut würden: Durch die zentrale Lage erreiche man zu Fuß oder mit dem Rad schnell die Innenstadt und entlaste damit die Straßen und das Klima der Stadt. Durch die zentrale Lage seien diese Baufelder auch langfristig günstiger in Betrieb und Unterhaltung.

Vogel-Latz meint weiter: "Dabei bedeutet ein gutes Baulückenmanagement natürlich nicht, jede Baulücke ,zwanghaft' zu bebauen. Es können hier durchaus auch ein schöner Stadtteilpark oder einfach nur eine Ruhezone entstehen." In Saarbrücken seien es bisher überwiegend private Investoren, die die Lücken füllten. Doch öffentliche Flächen wie das Polizeigelände in der Mainzer Straße dämmerten weiter vor sich hin. "Deshalb haben wir im letzten Bauausschuss einen Antrag mit der Forderung nach einem ,innerstädtischen Baulückenmanagement' gestellt. Das heißt: Innerstädtische Baulücken und Freiflächen sollen nicht nur in einem Kataster verwaltet, sondern gezielt entwickelt werden. Ein Prozess, der mit Sicherheit in der Verwaltung läuft, aber in der Kommunalpolitik und in der Stadtgesellschaft bisher kaum aufgeschlagen ist." Als Beweis, dass Saarbrückens Einwohner die Innenstadt auch als Wohnort betrachten, sehen die Grünen nach Angaben von Vogel-Latz "die Erfolgsstory der Bebauung" des ehemaligen Stadtbads St. Johann.

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