Interessanter als Schul-Unterricht

Saarbrücken · Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik sind für viele junge Leute eher abschreckend. Die Messe „Abi – was dann?“ in der Congresshalle soll das ändern – vor allem mit Hilfe des „BIOTechnikums“.

 Beim Besuch im „BIOTechnikum“: (v.l.) Jessica Schors und Zeina Haidar. Foto: Iris Maurer

Beim Besuch im „BIOTechnikum“: (v.l.) Jessica Schors und Zeina Haidar. Foto: Iris Maurer

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"Du hast Bio doch abgewählt?", wundert sich die Freundin des 17-jährigen Steven, der sich gerade mittels Armbewegungen vor einem Bildschirm auf eine Reise durch die menschliche Körperzelle begibt. "Das ist aber interessanter als Bio-Unterricht", entgegnet Christopher.

Szenen wie diese sind es, die die Biologin Aline Anton erreichen will. Mit zwei Kollegen betreut sie das Erlebnismobil "BIOTechnikum", einen zweistöckigen Truck des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der bis einschließlich heute auf dem Vorplatz der Saarbrücker Congresshalle Station macht. Dort gibt es Einblicke in die Bio-Technologie.

Der Truck ist Teil der Ausbildungsmesse "Abi - was dann?" in der Congresshalle. Dass er draußen steht, hat einen ganz einfachen Grund: "Wir können damit schlecht in die Halle fahren", so Aline Anton. Der Standort hat aber auch Vorteile: "Es ist für Leute, die hier vorbeigehen leichter, mal kurz bei uns reinzuschauen", so Anton. Denn der Truck steht allen Interessierten offen, auch wenn Schüler die Hauptzielgruppe sind. "Es geht uns vor allem darum, bei Schülern das Interesse für die MINT-Fächer zu wecken", so Anton. MINT steht für Mathematik , Informatik , Naturwissenschaft und Technik. Im "BIOTechnikum" gibt es Einblicke in alle vier Bereiche. So wird zum Beispiel an einem Modell dargestellt, wie die Entschlüsselung einer DNA funktioniert. Bei der Behandlung von Krankheiten kann das wichtig sein. "So lässt sich die Krankheitsursache und damit die passende Therapie finden", erklärt Anton. Auch bei der Entwicklung von Impfstoffen spielt die DNA der Viren eine wichtige Rolle. Die Dillinger Oberstufenschülerin Zeina interessiert sich vor allem für solche Themen: "Ich finde es interessanter, Dinge über uns selbst zu erfahren, als über Forschung zu erneuerbaren Energien oder Pflanzen, was es hier ja auch zu sehen gibt."

Dabei hängt das manchmal sogar zusammen. "Mit der DNA-Entschlüsselung lässt sich zum Beispiel auch feststellen, ob aus einem Setzling eine Blume mit blauen oder roten Blüten wird", erzählt Anton. Oft ergibt sich aus dem Gespräch über Studien- und Ausbildungsmöglichkeiten ein fachliches Gespräch. "Im Mittelpunkt stehen natürlich vor allem die Fragen, ob eine Ausbildung oder ein Studium sinnvoller ist oder was der Unterschied zwischen Medizintechnik und klinischer Chemie ist", so die Biologin. Im "BIOTechnikum" finden die Schüler Antworten. Im zweiten Stock des Trucks gibt es sogar einen Kinosaal mit Kurzfilmen zu besonderen Phänomenen der Bio-Technik. Wenn das "BIOTechnikum" in Schulen unterwegs ist, können Schüler im Truck sogar selbst Experimente durchführen. "Hier auf der Messe sollen sie vor allem einen Überblick bekommen, was es alles gibt", so Aline Anton. Zu sehen ist der Truck noch heute von 9 bis 15 Uhr.

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