In der Kita wird täglich geforschtForschung macht auch schon den Kleinsten Spaß

Saarbrücken. Als Außenstehender könnte man meinen, die Kinder der Caritas-Kindertagesstätte (Kita) Thomas Morus in Saarbrücken spielen und spritzen willkürlich mit Wasser umher. Doch schaut man genauer zu, stellt man fest: Die Kleinen forschen - und zwar auf hohem Niveau. Zu Beginn arbeiten die Kinder mit gefärbtem Wasser und Pipetten

Saarbrücken. Als Außenstehender könnte man meinen, die Kinder der Caritas-Kindertagesstätte (Kita) Thomas Morus in Saarbrücken spielen und spritzen willkürlich mit Wasser umher. Doch schaut man genauer zu, stellt man fest: Die Kleinen forschen - und zwar auf hohem Niveau. Zu Beginn arbeiten die Kinder mit gefärbtem Wasser und Pipetten. "Aus blau und gelb wird grün", lernt Ben (5) während er fröhlich das gefärbte Wasser mit seiner Pipette mischt. In einer anderen Ecke sitzt die vierjährige Julia vor zwei Wasserbecken und prüft, welche Gegenstände an der Oberfläche schwimmen. "Das Holz schwimmt und die Playmobil-Figuren auch", stellt sie fest. Nun versammeln sich alle am runden Tisch. Die beiden Erzieherinnen Katja Spielmann und Tanja Friebes starten einen anderen Versuch. Sie füllen sechs Reagenzgläser mit verschiedenen Flüssigkeiten: Wasser, Seife, Spülmittel, Essig, Honig und Olivenöl. Jedes Kind am Tisch steckt nun eine Büroklammer in eines der Gläser. Alle Kinder verfolgen gespannt, welche Büroklammer wohl als erste den Boden erreicht. Der vierjährige Yannick bemerkt: "Im Honig geht's fast gar nicht weiter, der ist ganz klebrig". Spielmann erklärt, wieso: "Der Honig ist zähflüssig". Um mit den Kindern richtig forschen zu können, wurden die beiden Erzieherinnen vor gut einem Jahr geschult - und zwar von der privaten, bundesweiten Bildungsinitiative Science-Lab. Gefördert wird Science-Lab von Stiftungen und großen Unternehmen, wie der Siemens-Stiftung. Das Förderprogramm richtet sich an Kinder von vier bis zehn Jahren.Schrauberecke geplantSandra Schnabel ist als speziell geschulte Kursleiterin von Science-Lab an diesem Tag auch vor Ort, um sich das Ganze anzuschauen. Die Mutter von vier Kindern betreut ebenfalls das gemeinsame Forschungsprojekt mit den Kindern. Sie bietet auch Nachmittagskurse für Kinder in Saarbrücken und Umgebung an, in deren Kindergärten ein solches Angebot noch nicht besteht.In der Kita Thomas Morus gehört das Forschen längst zum Alltag, erfährt sie an diesem Tag von Katja Spielmann: "Als nächstes ist eine Schrauberecke geplant, in der wir mit den Kindern Haushaltsgegenstände auseinanderschrauben werden."Die Kinder gehören einzelnen Kleingruppen an", erklärt die Erzieherin weiter. Die Gruppen beschäftigen sich unter anderem mit Naturwissenschaften, Musik und Sinne, Sprache und Schrift, künstlerischem Gestalten oder auch mit gesunder Ernährung, Bewegung und Gesundheit. fredKindergärten, die an einer Förderung durch Science-Lab interessiert sind, können sich bei der Siemens-Stiftung um eine kostenlose Fortbildung und ein Forscherkistenpaket bewerben. Wer an einem Nachmittagskurs für sein Kind interessiert ist, erreicht Sandra Schnabel unter Tel. (06 81) 9 06 72 12. Weitere Infos gibt es im Internet.www.science-lab.de

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