Gesundheit für Körper und Seele
Saarbrücken. "Womit soll ein Lebensüberdrüssiger gurgeln? Was nützen dem, dessen Ehe zerbricht, warme Umschläge?" Es ist kein Zufall, dass Claudia Pilkahn zum runden Jubiläum der von ihr geführten Rastpfuhl-Apotheke ein Zitat aus Erich Kästners "Lyrischer Hausapotheke" anführt. Denn Claudia Pilkahn ist nicht nur Apothekerin, sondern auch Schauspielerin und Autorin
Saarbrücken. "Womit soll ein Lebensüberdrüssiger gurgeln? Was nützen dem, dessen Ehe zerbricht, warme Umschläge?" Es ist kein Zufall, dass Claudia Pilkahn zum runden Jubiläum der von ihr geführten Rastpfuhl-Apotheke ein Zitat aus Erich Kästners "Lyrischer Hausapotheke" anführt. Denn Claudia Pilkahn ist nicht nur Apothekerin, sondern auch Schauspielerin und Autorin. So hängt in der Rastpfuhl-Apotheke hinter der Kasse nicht etwa Werbung für Tabletten oder Hustensaft, sondern ein Transparent, auf dem die Kunden ein monatlich wechselndes Gedicht lesen können.
Heute, am 6. Januar, feiert die Rastpfuhl-Apotheke ihr 50-jähriges Bestehen. Für Claudia Pilkahn ist dies Gelegenheit, an die Geschichte der Apotheke zu erinnern, die am 6. Januar 1959 von ihren inzwischen verstorbenen Eltern Dorothea und Dieter Trox in der Lebacher Straße 167 gegründet wurde.
2005 offiziell übernommen
1972 zog die Apotheke in ihr jetziges Domizil Rastpfuhl 3 um. "Wir haben gute und schwierige Zeiten erlebt", erinnert sich Claudia Pilkahn, die seit 1997 verantwortlich in der Apotheke ihrer Eltern arbeitete und sie 2005 offiziell übernahm. Eine besondere Herausforderung sei der Saarbahn-Bau im Jahr 1999 gewesen, der die Lebacher Straße samt Umgebung in eine riesige Baustelle verwandelte. Überlebt habe die Apotheke in dieser Zeit nur dank der "vielen treuen Kunden". "Heute kommen die Enkel derer, die vor zig Jahren kamen", sagt Claudia Pilkahn. "Man kennt sich von früher, und so entsteht eine Atmosphäre der Wärme und der Verbindung."
Auch personell gebe es eine große Konstanz. So arbeite eine Mitarbeiterin der insgesamt sechsköpfigen Belegschaft bereits seit 1972 in der Rastpfuhl-Apotheke. Ähnlich wie Erich Kästner in seiner Lyrischen Hausapotheke setzt auch Claudia Pilkahn nicht allein auf Medikamente, um ihren Kunden zu helfen. "Ich bin keine typische Apothekerin", sagt Pilkahn von sich selbst. "Es kommt auch schon mal vor, dass ich jemandem einfach einen Apfel mitgebe." Denn oft sei es schlicht Zuwendung, die Menschen dabei helfe, sich besser zu fühlen.
