Ein Werk der deutsch-französischen Baukultur

Saarbrücken · Bei der Vorstellung eines Bandes über die ehemalige französische Botschaft wiederholte Bildungsminister Commerçon sein Plädoyer für den Erhalt dieses Denkmales. Auch die Gegner des Projekts will er überzeugen.

 Bildungsminister Ulrich Commerçon (von links), Marlen Dittmann vom Deutschen Werkbund Saarland und der französische Generalkonsul im Saarland, Frédéric Joureau, bei der Buchvorstellung. Foto: Rich Serra

Bildungsminister Ulrich Commerçon (von links), Marlen Dittmann vom Deutschen Werkbund Saarland und der französische Generalkonsul im Saarland, Frédéric Joureau, bei der Buchvorstellung. Foto: Rich Serra

Foto: Rich Serra

Zwar zieht im März die Hochschule für Technik und Wirtschaft mit einem Teil ihrer Verwaltung ins ehemalige Kultusministerium ein. Doch noch immer ist unklar, wie es mit diesem Baudenkmal weitergeht. Am Freitag stellten der Deutsche Werkbund und das Institut für aktuelle Kunst im Saarland in der Alten Post gemeinsam ihr Buch vor, das das Pingusson-Gebäude architektonisch und baugeschichtlich beleuchtet. Titel des Buches: "Die ehemalige Französische Botschaft in Saarbrücken von Georges-Henri Pingusson - Ein Monument deutsch-französischer Baukultur".

Der Forbacher Architekt Jean-Marie Helwig lobte in seiner Rede die wissenschaftliche Sorgfalt und historische Objektivität, mit der die Autoren dieses komplexe Thema angegangen seien. Für den Franzosen steht das Pingusson-Gebäude in einer Reihe mit den wichtigsten Bauwerken Saarbrückens, seien es die Kongresshalle, die Ludwigskirche, das Schloss oder weitere Stengel-Bauten in der Stadt.

Neben dem Buch galt das Interesse der 60 Besucher mehr noch dem aktuellen Stand der Diskussion. Hausherr Bildungsminister Ulrich Commerçon , dezidierter Kämpfer für den Erhalt, verbreitete einerseits Zuversicht, wisse er doch die Ministerpräsidentin und den Finanzminister hinter sich. Auch mit der Bundeskulturbeauftragten, die "großes Interesse" habe, sei er in "gutem Gespräch", sagte der Minister, der nun "sehnsüchtig" auf das Gutachten der Hochbauverwaltung wartet. Danach müsse "zügig" ein Nutzungskonzept folgen, damit die Sanierung noch vor 2017 auf den Weg gebracht werden könne.

Commerçon mahnte aber auch: Jetzt, da der Bau eingemottet sei, brauche er so viel Aufmerksamkeit wie möglich, damit nicht, wie manch einer in der Landesverwaltung hoffe, Gras darüber wachse. Am besten ließen sich Gegner mit Führungen durchs Gebäude von seinem Wert überzeugen, meinte nicht nur Commerçon. Besichtigungen für die Öffentlichkeit, so Henning Freese vom Landesdenkmalrat, müsse man weiter einfordern. Was man zudem vermisse, sagte Heiko Lukas von der Architektenkammer, sei ein klares Bekenntnis des Stadtrats und der Oberbürgermeisterin, die Stadt sei stolz auf dieses Gebäude .

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