Die schwarze Null schaut schon keck um die Ecke

Quierschied · In Quierschied hat sich die Haushaltssituation merklich entspannt. Das liegt unter anderem an einer verbesserten Einnahmesituation. Um rund 500 000 Euro erhöht sich das Gewerbesteueraufkommen.

Zufrieden sehen sie aus, Quierschieds Bürgermeisterin Karin Lawall und Kämmerer Toni Schönenberger. Die Eckdaten des Haushalts 2014 für die Gemeinde stehen und auch die sehen absolut gut aus: 18 Millionen Euro soll der Gesamtetat in diesem Jahr umfassen. "Wir haben sehr konservativ gerechnet", erklärt Schönenberger. Das Ergebnis: Die Neuverschuldung beträgt nach diesem Ansatz gerade einmal 380 000 Euro. "Wenn die günstigen Rahmenbedingungen weiter so bestehen bleiben, könnte am Ende des Jahres sogar eine schwarze Null stehen", blickt Karin Lawall sogar optimistisch nach vorne.

Der Optimismus hat Gründe. Schon im abgelaufenen Jahr hatte Quierschied einen ausgeglichenen Haushalt präsentiert. "Erstmals konnte die Schuldenspirale durchbrochen werden", betont Lawall noch einmal, "es liegen zwar noch nicht alle Zahlen vor, aber es scheint so, dass wir für 2013 sogar einen kleinen Gewinn verbuchen werden." Gelingt Ähnliches 2014, wäre das eine finanzielle Glanzleistung. Denn die so genannten Schlüsselzuweisungen - Geld, das in die Gemeinde fließt - ist von 5,6 Millionen Euro auf gerade einmal noch 4,5 Millionen Euro zurückgegangen. Im Gegenzug ist die Regionalverbandsumlage - also das Geld, das Quierschied an den Regionalverband zahlen muss - gestiegen. 6 158 304 Euro überweist die Gemeinde an den Regionalverband, fast 100 000 Euro mehr als 2013.

Profitieren kann Quierschied vom derzeit niedrigen Zinsniveau und der guten Wirtschaftslage. Auch der kommunale Entlastungsfonds (Kelf) spült rund 600 000 Euro in die Kasse. Die Gründe für die verbesserte Haushaltslage sind aber nicht nur von außen vorgegeben. Die eigenen Sparbemühungen greifen. "Auch die Einnahmesituation hat sich verbessert", sagt die Verwaltungschefin im Hinblick auf ein um rund 500 000 Euro erhöhtes Gewerbesteueraufkommen. "Durch Umstrukturierung des Personals sind weitere Einsparungen möglich gewesen", so Lawall, die aber betont, dass man sich "nicht kaputt gespart" hat: "Wir haben beispielsweise einen massiven Personalzuwachs in den Kindertagesstätten."

Die Personalkosten bleiben mit rund 5,5 Millionen Euro einer der größten Posten im Haushalt. Etwa eine Million Euro muss Quierschied für Zinsen und Tilgung bestehender Verbindlichkeiten aufbringen.

Dennoch will die Gemeinde auch 2014 investieren. Die städtebaulichen Maßnahmen in Quierschied und Göttelborn sowie Hochwasserschutzmaßnahmen in Fischbach nehmen dabei den Großteil der veranlagten 1,35 Millionen Euro in Anspruch. "Diese Investitionen wären aber ohne die Förderungen durch Land und Bund nicht mehr möglich", gesteht Lawall ein. Zwei Drittel der Maßnahmen werden aus Fördertöpfen abgedeckt. Weitere Investitionen fließen etwa in den Ausbau von Haltestellen (65 000 Euro) oder in die Ausrüstung der Feuerwehr (immerhin über 30 000 Euro).

Der vorliegende Haushaltsentwurf wurde eng mit dem Landesverwaltungsamt (Lava) abgestimmt und ist genehmigungsfähig.

Am heutigen Mittwoch werden im Finanzausschuss noch Detailfragen besprochen, anschließend die Ortsräte gehört. Voraussichtlich Anfang März soll der Haushalt 2014 dann vom Gemeinderat endgültig abgesegnet werden.

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