Comedy-Talente aus aller Welt sorgen für Heiterkeit

Saarbrücken · Von Migrationshintergründlern dominiert war der SR-Gesellschaftsabend. Frech-fröhlich zog Abdelkarim, Marokkaner aus Bielefeld, Bilanz einer von Cordhosen des Grauens und wohlmeinend orthodoxen Vätern gebeutelten Kindheit.

Dennoch, nach Farbskala in Zügen kontrollierende Zivilpolizei findet er süß. Sieht die schwarz, ist Abdel fein raus, sozialkritische, selbstironische Stand-Up Comedy der Extraklasse. Auch Fatih Cevikkollu beweist Ironiekompetenz, mokiert sich über Rechte, Linke, braune Plage, biologisch-dynamische Dinkel-Dominas auf Spielplätzen und die Ernsthaftigkeit seines deutschen Publikums, das selbst Lachen als Arbeitsauftrag begreife. Cevikkollus Ehefrau Alexandra Gauger singt im engen Punktekleid stimmlich voluminös urkomische Opernparodien à la Carmen über telekommunikative Liebesakte, um drauf einen migrantösen Hip-Hop zu schmettern, bravissimo. Schließlich kommen noch die agilen alten Grantler Fritz & Hermann alias Rainer Pause & Norbert Alich angesungen, dem Ersten Weltkrieg ein Ständchen darzubringen und im Kosakentakt Klischees entlarvend das Land der Russen mit der Seele zu suchen und im Wodka zu finden.

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