Üben für den kühlen Kopf bei großer Hitze

Burbach · Wie nah muss man einem Brand im Einsatz kommen? Wie viel Wasser braucht es, um die Flammen zu löschen? Nachwuchsfeuerwehren konnten am Wochenende erste Einsatz-Erfahrungen sammeln.

 Die Wucht, die der Wasserdruck in den Schläuchen entwickelt, mussten die Kinder und Jugendlichen im Team bändigen. Mit dem kontrollierten Wasserstrahl löschten sie einen Übungsbrand. Foto: Bub

Die Wucht, die der Wasserdruck in den Schläuchen entwickelt, mussten die Kinder und Jugendlichen im Team bändigen. Mit dem kontrollierten Wasserstrahl löschten sie einen Übungsbrand. Foto: Bub

Foto: Bub

Die enorme Hitze in der Nähe des Brandherdes beeindruckte die jungen Feuerwehrleute. Damit sie für spätere echte Einsätze gut vorbereitet sind, übte die Jugendabteilung des Löschabschnittes Mitte der Freiwilligen Feuerwehr Saarbrücken Gewerbegebiet am alten Eisenbahn-Ausbesserungswerk am Burbacher Ortsrand. Auch der helle Feuerschein des großen Scheiterhaufens aus Holz und Spänen lässt die Jungs und Mädchen aus den Löschbezirken Alt-Saarbrücken, Malstatt-Burbach, St. Johann und St. Arnual ehrfürchtig in Richtung Brandherd blicken. Die Schläuche haben sie ausgerollt und zusammengekuppelt. Als sich die Schläuche prall füllen, winden sie sich wie Schlangen, die ungeduldig zubeißen wollen. Zu mehreren halten sie die Strahlrohre in den Händen. Bereit, um beim Befehl "Wasser marsch!" loszulegen. Die jungen Herzen pochen jetzt aufgeregt bis zum Hals. Dann geht es los, dem Feuer an den Kragen. So recht trauen sich die angehenden ehrenamtlichen Lebensretter noch nicht heran. Doch sie vertrauen ihren Betreuern, die sie vorsichtig noch ein paar Meter nach vorne schieben. Sie können kaum glauben, was sie da vor sich sehen. Das Wasser bringt die züngelnden Flammen dazu, wütend zu zischen. Doch das Feuer hat keine Chance. Es raucht, es qualmt, es brodelt, es zischt. Zeitweise können die jungen Leute in den blau-orangenen Uniformen kaum noch ihre Nachbartrupps sehen.

Als das Feuer für einen Großteil der vielen Zuschauer schon fast besiegt scheint, schüttelt der Experte nur milde lächelnd den Kopf. "Nein, nein, das ist noch lange nicht erledigt", sagt der stellvertretende Löschabschnittsführer Axel Traut. Der Matsch aus Löschwasser, Asche, Spänen und Holz müsse noch auseinander gezogen werden, um Glutnester auszumachen und zu löschen. Sonst könnte ein Windstoß das Inferno noch einmal entfachen. Für die übenden Minderjährigen hat er aber noch eine beeindruckende Überraschung parat. Denn jetzt bekommen die Jugendfeuerwehrleute Unterstützung vom mächtigen Wasserwerfer, der auf den bereitstehenden Unimog montiert ist. Auch den haben sie so noch nicht im Einsatz erlebt. Und dann war da ja noch die spannende Anfahrt: Viele der Jungs und Mädchen waren dabei erstmals im echten Feuerwehrauto mit Blaulicht und Martinshorn unterwegs.

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