Bauen in Saarbrücken Saarbrücker Stadtrat winkt vier Bebauungspläne durch

Saarbrücken · Der Rat schafft die Grundlagen für die Erweiterung der Firma Woll in Gersweiler und den dritten Bauabschnitt im Wohngebiet Franzenbrunnen.

Am Franzenbrunnen und bei Woll in Gersweiler kann gebaut werden.
Foto: BeckerBredel

Ein Stadtrat ist „systemrelevant“. Das erklärte Oberbürgermeister Uwe Conradt gleich zur Beginn der jüngsten Sitzung des Saarbrücker Rats. Was er damit unter anderem meinte, zeigte sich 20 Tagesordnungspunkte später. Da sorgte der Rat dafür, dass die Räder auch in der Corona-Krise nicht stillstehen, indem er einstimmig vier Bebauungspläne durchwinkte: die Erweiterung der Handwerkskammer im unteren Alt-Saarbrücken, die Gestaltung des Stadtwerkeareals nicht weit davon entfernt, die Erweiterung der Firma Woll in Gersweiler und der „nördliche Teilbereich“ des Wohnbaugebiets „Am Franzenbrunnen“.

Ziel des Bebauungsplans für das Gewerbegebiet Krughütter Straße ist es laut Vorlage des Baudezernats, „die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Betriebserweiterung“ der Maschinenbaufirma Woll im ersten Bauabschnitt zu schaffen. „Aufgrund von stark beengten Verhältnissen auf dem bestehenden Betriebsgelände ist die Firma Woll gezwungen, ihr Betriebsgelände zu erweitern. Es handelt sich um einen sehr erfolgreichen Gewerbebetrieb, der in den letzten Jahrzehnten schon mehrere Erweiterungen realisiert und auch die ehemalige Karstadt-Lagerhalle umgebaut hat, jetzt aber erneut an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen ist“, erklärt die Verwaltung.

Wegen der Proteste gegen das Fällen eines Waldstücks, sei „eine Planungsalternative“ entwickelt worden, „die zu einer Verkleinerung der Halle und des Gewerbegebiets führte“. In einem zweiten Bauabschnitt soll in der Nähe auf dem Gelände der ZKE-Kompostieranlage eine weitere Halle gebaut werden. Hierzu wurde vom Stadtrat bereits am 20. August ein weiteres Bebauungsplanverfahren eingeleitet.

Am Franzenbrunnen geht es laut Baudezernat weiter darum, „ein durchgrüntes Wohnquartier zu entwickeln, in dem verschiedene Wohnformen realisiert werden können“. Der erste und zweite Bauabschnitt dieses Wohnquartiers sind bereits bebaut beziehungsweise derzeit im Bau. In den Randbereichen sind laut Baudezernat Einfamilienhäuser als Einzel- und Doppelhäuser vorgesehen. Mit dem vom Rat beschlossenen Bebauungsplan ist nun die planungsrechtliche Grundlage für die Entwicklung des dritten Bauabschnittes geschaffen worden.

Mit dem Bebauungsplan für die  neue  Aus- und Fortbildungseinrichtung der  Handwerkskammer nimmt eins der wichtigsten Bauprojekte in der Stadt die nächste Hürde. Die Kammer hatte mehrere Standorte, auch außerhalb der Landeshauptstadt, geprüft.  Die Entscheidung für den Standort Saarbrücken wurde im Dezember 2018 getroffen. „Ziel der Planung ist es, die planungsrechtlichen Voraussetzungen für den Neubau zu schaffen und so den Auszubildenden die Möglichkeit einer modernen Weiterbildung zu geben“, heißt es in der Vorlage für den Stadtrat. Rund 30 Millionen Euro will die Handwerkskammer investieren. 2025 soll das neue Ausbildungszentrum fertig sein.

Auch bei der Neugestaltung des Stadtwerkeareals geht es um eine Investition in den Bildungsstandort Saarbrücken. Die Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW) möchte sich „mittelfristig auf zwei Standorte in Saarbrücken konzentrieren, einer davon soll der Campus Alt-Saarbrücken sein“, schreibt das Baudezernat. Von Seiten der Verwaltung wird nördlich des Stadtwerkeparks auch ein Standort für eine Kindertagesstätte angestrebt.

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