Elisabethen tun Altenkessel gut

Altenkessel. Blau leuchtet der Spätsommerhimmel über der Richardstraße. Im Hof des gepflegten Hauses Nummer 50 sitzt eine gut gelaunte Damenrunde. Die Kirche St. Johannes Baptista ist nahe - und den fröhlichen Frauen im Hof wichtig. Sie sind der Vorstand des Elisabethenvereins Altenkessel. Ein Verein, stattlich in der Mitgliederzahl und rührig

Altenkessel. Blau leuchtet der Spätsommerhimmel über der Richardstraße. Im Hof des gepflegten Hauses Nummer 50 sitzt eine gut gelaunte Damenrunde. Die Kirche St. Johannes Baptista ist nahe - und den fröhlichen Frauen im Hof wichtig. Sie sind der Vorstand des Elisabethenvereins Altenkessel. Ein Verein, stattlich in der Mitgliederzahl und rührig. Er sorgt für neue Messgewänder, beschert dem Kindergarten eine neue Schaukel, dem Pfarrheim gute Lautsprecher. Woher die Tatkraft kommt? Die Frauen halten die Ideale der heiligen Elisabeth von Thüringen lebendig, die sich aufopfernd um Arme und Kranke kümmerte. "Mit unseren 400 Mitgliedern sind wir immer noch einer der größten Vereine im Ort", sagt die Vorsitzende Birgit Gaußmann. Am 7. September 1906 gegründet, um die Schwesternstation der "Dienerinnen des heiligsten Herzens Jesu" abzusichern, fanden die Elisabethen neue Vereinsziele, seitdem die Nonnen 1986 Altenkessel verließen. Die Elisabethen fördern die Heilig-abendaktion für Arme und Obdachlose, Missionsschwestern in Südafrika und die Elterninitiative krebskranker Kinder im Saarland. "Wir fragen, wo etwas gebraucht wird. Jede und jeder kann sich bei uns mit seinen Talenten einbringen", sagt Birgit Gaußmann. Schließlich habe der Elisabethenverein längst auch Männer in seinen Reihen. Sie mögen das Dorf, für das sie gern Gutes tun. "Es ist stadtnah und doch ruhig", sagt Gaußmann. Christiane Peters schwärmt vom Gefühl, dass "hier jeder jeden kennt". Dass der Bäcker weiß, welche Lieblingsbrotsorte sie hat. Und der Metzger freundlich fragt: "Ein Fleischkäse, wie immer?" Für sie steht fest: "Ich will nie weg von hier." Irmgard Brauner, Gaußmanns Stellvertreterin: "Ich bin hier geboren, mein Mann ist aus Altenkessel. Eines meiner zwei Kinder lebt noch im Ort, das andere in Bous." Was Altenkessel so bemerkenswert gemacht hat? Da fällt der Ehrenvorsitzenden der Elisabethen, Paula Henniger, "der Opfergeist und der Zusammenhalt der ersten Generation" ein. "Ich bewundere die Aufbauarbeit der Schwestern." Gaußmann schwört auf das Altenkesseler Wir-Gefühl. Wie sonst ließen sich 400 Preise für die Tombola auftreiben, die zu den Höhepunkten des Elisabethenkaffees im November gehört? Wie sonst könnte ein gutes Programm für die beiden von Hunderten besuchten Kaffeenachmittage entstehen? Wie sonst sollten die Pointen für die Fastnacht ersonnen werden, über die 200 Fans im Bürgerhaus Rockershausen lachen. Humor liegt den Damen im Blut. Gaußmann: "Den Spaß, den wir haben, merkt man uns an."

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