Totschlagargumente Unschlagbare Joker und fiese Andere

Kennen Sie „Jüdisches Poker“? Es ist ein herrlich absurdes Spiel, das Autor Ephraim Kishon für eine seiner Geschichten ersonnen hatte: Zwei Spieler denken sich Zahlen aus und vergleichen sie dann miteinander, doch einer der Spieler erfindet immer wieder neue Regeln und spezielle Joker, so dass sein Gegner niemals gewinnen kann.

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

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Manchmal habe ich allerdings den Eindruck, dass bestimmte „Joker“, in Diskussionen eingeworfen, tatsächlich niemals zu schlagen sind. Solche Joker sind zum Beispiel „Umweltschutz“, „Tierwohl“, „Es geht um unsere Kinder“ und „Es geht doch um Behinderte“. Wer es dann wagt, in einer Debatte, und sei es nur in Teilbereichen, andere Gesichtspunkte ins Spiel zu bringen, der ist ganz automatisch ein böser Bube, der sich erdreistet, gegen ... was auch immer zu sein, riskiert womöglich einen „Shitstorm“. Aber mal ehrlich: Den geplanten Bau einer Behinderten-Rampe am Riegelsberger Rathaus für 55 000 Euro nur sechs Meter von einer existierenden behindertengerechten Anlage entfernt, das darf man aus Steuerzahlersicht kritisieren, ohne dadurch zum Lumpenhund zu werden und die Gemeinde in Misskredit zu bringen. – Und selbstverständlich kann man genauso kritisch darüber diskutieren, ob sich eine defizitäre Kommune ein weiteres Wasserspiel für 120 000 Euro vor dem Rathaus leisten soll. 

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