Bürger reden mit beim Marktplatz

Riegelsberg. "Einfach kann jeder. Projekte, die Probleme mit sich bringen, machen Spaß. Also packen wir's an." Das sagte Hugo Kern gestern bei der Eröffnung des Büros für das Riegelsberger Zentrumsmanagement. Der geschäftsführende Gesellschafter der Firma Kernplan aus Illingen wird bei seinem Job als Zentrumsmanager von seinen Mitarbeitern Sarah End und Wolfgang Andes unterstützt

 Bei der Eröffnung des Zentrumsbüros: Sarah End, Wolfgang Andes, Hugo Kern (Zentrumsmanagement), Ortsvorsteherin Monika Rommel, Bürgermeister Klaus Häusle (v. l.). Foto: Becker & Bredel

Bei der Eröffnung des Zentrumsbüros: Sarah End, Wolfgang Andes, Hugo Kern (Zentrumsmanagement), Ortsvorsteherin Monika Rommel, Bürgermeister Klaus Häusle (v. l.). Foto: Becker & Bredel

Riegelsberg. "Einfach kann jeder. Projekte, die Probleme mit sich bringen, machen Spaß. Also packen wir's an." Das sagte Hugo Kern gestern bei der Eröffnung des Büros für das Riegelsberger Zentrumsmanagement. Der geschäftsführende Gesellschafter der Firma Kernplan aus Illingen wird bei seinem Job als Zentrumsmanager von seinen Mitarbeitern Sarah End und Wolfgang Andes unterstützt. Den Riegelsberger Marktplatz attraktiver machen - darum werden sie sich in nächster Zeit kümmern.

Und das wird keine einfache Aufgabe, das ist Kern klar. Denn bei diesem Thema seien viele Akteure unter einen Hut zu bringen, wie es Bürgermeister Klaus Häusle formulierte: Bürger, Hauseigentümer, Gewerbetreibende, Gemeinderat, Ortsrat, Verwaltung, Lenkungsgruppe.

"Die Bürger werden bei diesem Prozess eine wichtige Rolle spielen. Ohne sie geht es nicht", betonte der Verwaltungschef. Und spielte damit auf einen Leserbrief in der Saarbrücker Zeitung vom Dienstag dieser Woche an, den Hugo Kern kopiert, vergrößert und an die Wand im Zentrumsbüro gehängt hatte. Darin hatte SZ-Leser Thomas Schwarz aus Riegelsberg eben diese Bürgerbeteiligung gefordert und scherzhaft vorgeschlagen, den dann neugestalteten Marktplatz nach dem Zentrumsmanager "Hugo-Kern-Place" zu nennen.

"Plätze werden ja häufig nach Verstorbenen benannt, und ich möchte gern weiterleben", meinte Kern augenzwinkernd und fügte hinzu: "Ich habe mit dem Verfasser des Leserbriefes gesprochen und ihn eingeladen, sich einzubringen. Er hat gesagt, er wolle mitmachen."

Erste Entwürfe zur Neugestaltung des Marktplatzes lägen vor, berichtete Häusle gestern den rund 25 Gästen, die sich zur Eröffnung des Büros versammelt hatten. Die Pläne der Saarbrücker Firma Dutt + Kist könnten jedoch noch nicht offengelegt werden. Soviel ließ der Bürgermeister durchblicken: "Im Bauausschuss des Gemeinderates und in der Lenkungsgruppe gab es breite Zustimmung." Den Startschuss zur Umsetzung der Entwürfe müsse der Gemeinderat geben. Das könne noch vier Wochen dauern, vielleicht auch sechs oder acht Wochen, ergänzte Kern. "Nächstes Jahr wollen wir auf jeden Fall hier bauen, vielleicht schon dieses Jahr."

Der Diplom-Ingenieur betonte erneut, zunächst sei eine wichtige Frage zu klären: Wie wird die Ein- und Ausfahrt am Markt geregelt? Bleibt es dabei, dass Autofahrer über die Rathausstraße auf den Platz fahren und ihn über die Marienstraße verlassen? Oder erfolgen Ein- und Ausfahrt künftig über die Marienstraße? Dazu habe es Verkehrszählungen gegeben, an denen Mitarbeiter der Verwaltung und das Saarbrücker Verkehrsplanungs-Büro Joachim Schwarz beteiligt waren, sagte Häusle. Dabei sei herausgekommen, dass etwa ein Drittel der Autofahrer den Marktplatz als Abkürzung benutze, um von der Rathausstraße in die Marienstraße zu gelangen. Dafür sei der Marktplatz nicht gedacht.

Wie von der SZ berichtet, soll die Fläche weiterhin Parkplätze bieten, für den Wochenmarkt und die Kirmes nutzbar sein. Aber Kern sieht die Chance, "Gestaltungsspielraum vor den Geschäften zu schaffen und dem Platz städtisches Flair zu verleihen". Er denkt an einen Wettbewerb, bei dem Studierende im Rahmen einer Semesterarbeit Ideen für eine ansprechende Fassadengestaltung entwickeln. Er regt eine private Ortsentwicklungsinitiative an, an der sich Gewerbetreibende und Hauseigentümer am Markt beteiligen. Einen Verfügungsfonds, der je zur Hälfte von Privatleuten und aus öffentlichen Mitteln gespeist wird. Für Kern steht fest: "Der Marktplatz ist das Schaufenster des Ortes. Täglich fahren dort Tausende mit dem Auto oder mit der Saarbahn vorbei. Diese Menschen müssen wir dazu bringen, dass sie sich sagen: Hier muss ich aussteigen und mir den Platz näher anschauen."

Nach Angaben von Häusle sind im Haushalt 1,4 Millionen Euro zur Neugestaltung des Bereiches Rathausvorplatz/Marktplatz eingestellt. Die Kosten teilen sich Bund, Land und Gemeinde.

Auf einen Blick

Das Büro ist im Geschäftshaus Marienstraße 1-3 zu finden. Sprechstunden sind dienstags von 16 bis 17 Uhr und mittwochs von 10 bis 12 Uhr; Tel. (0 68 06) 3 06 06 60, oder E-Mail: s.end@kernplan.de me

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