Wo man als angeblich „Normaler“ das Jammern verlernt Ein guter Tag in der K-Schule

Ach, ist das Leben nicht schwer? – Nein, eigentlich nicht , lehrt ein Besuch in einer Förderschule .

 Marco Reuther

Marco Reuther

Foto: SZ/Robby Lorenz

Ist ja klar, dass bei all den Terminen, über die ein Redakteur berichten soll, das persönliche Interesse nicht immer gleich groß sein kann. In seltenen Fällen fühlt man sich sogar etwas fehl am Platz – ist mir jedenfalls schon passiert. Es gibt allerdings auch solche Tage, an denen man sehr beeindruckt, sogar bewegt von einem Termin kommt.

Das Glück hatte ich am Mittwoch in der Köllertalschule – der „Staatlichen Förderschule körperliche und motorische Entwicklung“ in Püttlingen.  Hut ab – einen ganz großen – vor allen Menschen, die dort arbeiten und sich sicher auch bewusst dafür entschieden haben. Jedenfalls bleibt nach dem Besuch der Eindruck, dass es sehr gut läuft in der „K-Schule“, und dass sich alle Mitarbeiter mit großem Engagement, wenn nicht sogar liebevoll um die teils schwerstbehinderten Kinder und Jugendlichen kümmern. Auch ein erhöhtes Corona-Risiko hat niemandem aus dem Team abgeschreckt, in die Schule zu kommen. Das Geld aus der Landeskasse ist dort jedenfalls gut angelegt.

Wenn man die Kinder dort beobachtet, beim ehrgeizig ausgetragenen Buchstabier-Wettbewerb oder beim Lachen und Toben in der Pause, dann wird auch klar, dass wir angeblich „Normalen“ viel zu oft auf hohem Niveau jammern. Und noch etwas: Klar, dass sich „schlechte Nachrichten“ stärker einprägen – aber Gutes gibt’s halt auch oft zu berichten. Also schreiben Sie’s sich ruhig hinter die Ohren: Die Welt ist nicht immer gut, aber schlecht, das ist sie ganz sicher auch nicht.

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