Unter anderem Schulfach Gesundheit Diese Projekte sollen die Gesundheit der Saarländer stärken

Saarbrücken · Saarländerinnen und Saarländer sollen gesund leben, und das von Kindesbeinen an. Die Landespräventionskonferenz, ein Netzwerk aus Politik, Krankenkassen und Arbeitsagentur, hat dafür mehrere Projekte ins Leben gerufen.

 Ausreichend Bewegung trägt zu einem gesunden Leben bei – nicht nur im Alter. Die Projekte der Landespräventionskonferenz beziehen Jung und Alt ein.

Ausreichend Bewegung trägt zu einem gesunden Leben bei – nicht nur im Alter. Die Projekte der Landespräventionskonferenz beziehen Jung und Alt ein.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Ob Jung oder Alt: Die Menschen im Saarland werden häufiger krank als anderswo im Bundesgebiet – wobei zwei Drittel dieser Zivilisationskrankheiten alleine schon durch gesündere Lebensweise wie Abbau von Übergewicht, mehr Bewegung und bessere Ernährung vermeidbar wären. Aus dieser Erkenntnis heraus hat die Landespräventionskonferenz – ein Zusammenschluss aus Saar-Ministerien, Krankenkassen, Kommunen, Versicherern und Arbeitsagentur – am Dienstag eine Reihe neuer Projekte für mehr Gesundheitsvorsorge der Menschen hierzulande auf den Weg gebracht. So soll Gesundheitserziehung per gesondert geschulter Fachkräfte künftig schon von der Kita an forciert werden und bis ins hohe Alter mit Angeboten zu Hause gegen Bewegungsmangel und Vereinsamung von Senioren anhalten. Gefordert wird auch ein neues Schulfach Gesundheit im Saarland und die Wiedereinführung der dritten Sportstunde.

Mehrere Projekte für mehr Gesundheit im Saarland

„‚Das Saarland lebt gesund‘ ist das älteste und traditionsreichste Projekt“, sagte der Vorsitzende des Vereins Prävention und Gesundheit (PuGis), Michael Keck vom Verband der Ersatzkrankenkassen (vdek). Umgesetzt sei es in allen Landkreisen, aber bislang erst in 37 der 52 Saar-Kommunen. Saarlouis und Bous kämen noch dieses Jahr hinzu. Dabei geht es laut Stefan Spaniol vom Saarländischen Städte- und Gemeindetag um mehr Prävention von Kindesbeinen an, aber auch am Arbeitsplatz und die Bekanntmachung von Präventionsangeboten in den Amtsblättern und Social-Media-Kanälen.

Modellhaft wird mit Hilfe der AOK Rheinland-Pfalz-Saarland jetzt das neue Projekt „Starke Kinder – Gute Freunde“ in zehn Kitas gestartet, bei dem alle pädagogischen Fachkräfte für den individuellen Umgang zur Gesundheitsanleitung für Kids bis hin zur Zertifizierung geschult werden. Ein anderes neues Projekt „Freilenker“ gegen den zunehmenden Drogenkonsum junger Menschen bis 26 im Verkehr wendet sich an Fahrlehrer, Schulverantwortliche und andere Informationsträger. Ebenfalls neu ist das Projekt „Ausblick: Generation Z wie Zukunft“, das Jugendliche bei dem oft nicht einfachen Übergang von Schule zur Arbeit begleiten und sie besser vor Stressbelastungen und psychischen Krankheiten schützen soll.

Das neue Präventionsangebot für Senioren trägt den Titel „Fit im Alter – Mobil im Sozialraum (FAMOS)“ und sieht vor, dass geschulte Ehrenamtler des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ältere noch nicht pflegebedürftige Menschen einmal in der Woche für eine Stunde zu Hause besuchen, ihnen Ernährungs- und andere Gesundheitstipps wie Turnen oder Tanzen geben oder auch gleich Gymnastik mit ihnen üben – in Corona-Zeiten auch im Freien.

„Aufwachsen – leben und arbeiten – und gesund alt werden“, gab die diesjährige 4. Landespräventionskonferenz als Devise mit auf den Weg. Neu aufgenommen in die Reihe der 14 Netzwerk-Partner wurde dabei das Saar-Bildungsministerium für mehr Prävention im Kindes- und Jugendalter. „Es geht darum, dass die Menschen im Saarland weniger oder gar nicht krank werden“, sagte Prof. Jürgen Loth vom Vorstand der Krankenkasse IKK Südwest: „Dazu muss Gesundheit in den Lehrplan der Schulen und das Thema Prävention überall sichtbar und erlebbar werden – auch in unserer flotten Vereinskultur mit den vielen Sport- und Kulturvereinen.“

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