So wird die Redaktion zum Technikmuseum Nachruf auf einen alten Weggefährten

Kein Lebenszeichen mehr. Nichts. Seit Monaten. Da bleibt nur die bittere Erkenntnis: Es ist tot. Gestorben. Und war doch noch so jung: Keine 35 Jahre durfte es unter uns weilen. Und ich habe seinen Tod noch nicht einmal bemerkt.

 Marco Reuther

Marco Reuther

Foto: SZ/Robby Lorenz

Obwohl es doch gleich um die Ecke im Nachbarbüro steht. Das Faxgerät.

Wann haben Sie Ihr letztes Fax bekommen? Ich meine mich zu erinnern, dass hier, als letztes Lebenszeichen, vor vier, fünf Monaten ein ungewolltes Werbefax gleich nach Ablage P durchgereicht wurde. Das letzte Fax mit Sinn war – es muss über ein Jahr her sein – eine Mitteilung aus einem Ordnungsamt, wo im Ort der mobile Blitzer aufgestellt wird. Ihren Siegeszug in deutschen Büros traten die Faxgeräte Ende der 1980er an, den ersten „Kopiertelegrafen“ hatte aber schon 1843 der schottische Uhrmacher Alexander Bain konstruiert. Bei uns ist es keine 20 Jahre her, als noch täglich Dutzende Fax-Nachrichten eintrafen. Mit Internet und E-Mails wurden es aber immer weniger und weniger, bis ganz still und leise der Exitus eintrat. Aber was mache ich nun mit dem Gerät? Vielleicht hänge ich ja ein Schild „Technikmuseum“ an die Redaktionstür und verlange Eintritt?

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