SC Bliesransbach Torjäger will in der Landesliga oben mitmischen

Bliesransbach/scheidt · Für den SC Bliesransbach läuft’s gut. Auch dank Rocco Borsellino, der sich in den letzten Jahren prima entwickelt hat.

 Den Meisterbrief hat Rocco Borsellino schon in der Tasche. Das Meisterstück mit dem SC Bliesransbach würde der 23-Jährige dem Brief gerne noch hinzufügen.

Den Meisterbrief hat Rocco Borsellino schon in der Tasche. Das Meisterstück mit dem SC Bliesransbach würde der 23-Jährige dem Brief gerne noch hinzufügen.

Foto: Andreas Schlichter

Zum Abschluss gab es ein Spektakel: Am letzten Spieltag vor der Saisonunterbrechung besiegte der SC Bliesransbach am 11. Oktober in der Fußball-Landesliga Süd den FC St. Arnual mit 7:4. Für die Hausherren traf Rocco Borsellino doppelt. Ihm gelangen das 2:0  und das 6:3. Mit nun sechs Treffern in sechs Spielen ist der 23-Jährige aus Scheidt der beste Torschütze des SC. Das war der Flügelflitzer schon in der vergangenen Spielzeit. Damals sicherte sich Borsellino die vereinsinterne Torjägerkanone mit zehn Treffern in 18 Partien.

Dabei hatte es bei Borsellino in den beiden Spielzeiten zuvor noch das eine oder andere Mal ein langes Gesicht gegeben. Da lief der Offensivspieler, der zuvor bei den Aktiven für seinen Heimatverein SV Scheidt in der Kreisliga und für den FC Neuweiler in der Bezirksliga gespielt hatte, mehr als einmal nicht von Beginn an auf.

Kumpel Rouven Knies, der damals beim SC spielte und mittlerweile für den FV Biesingen, überzeugte Borsellino 2017, es in Bliesransbach in der Landesliga zu versuchen. „Das war am Anfang schon ein großer Unterschied zur Kreis- und Bezirksliga“, gibt der 23-Jährige zu. Doch mittlerweile hat er sich weiterentwickelt – und ist zum Leistungsträger und Torjäger geworden. Dabei hat der 23-Jährige ein simples Erfolgsgeheimnis: „Ich habe mich nicht davon unterkriegen lassen, wenn ich mal auf der Bank gesessen habe. Stattdessen habe ich weiter jedes Training mitgenommen.“

Borsellino ergänzt: „Dadurch gewöhnt man sich besser an die Spielweise der Mitspieler, bekommt ein besseres Ballgefühl und auch konditionell bin ich dadurch immer einer der Stärksten.“ Der 23-Jährige weiß auch um den psychologischen Effekt der Übungseinheiten: „Wenn man weiß, dass man immer trainiert, geht man mit einem besseren Gefühl in die Spiele, als wenn dies nicht so ist“, sagt Borsellino.

Dank dieses Fleißes hat sich der SC-Akteur in der Landesliga durchgebissen und das, obwohl er in der Jugend zwischenzeitlich die Schuhe an den Nagel gehängt hatte. „Ich habe mit 15 schon meine Ausbildung als Heizungsbauer angefangen. Auf die wollte ich mich konzentrieren. Zudem gab es damals in Scheidt in meiner Altersklasse keine Mannschaft.“ Genauso motiviert wie auf dem Fußballplatz zeigte sich Borsellino im Berufsleben. Nach seiner Ausbildung begann er direkt mit der Meisterschule – und die schloss er bereits im Alter von 20 Jahren ab.

Derzeit arbeitet der 23-Jährige bei Vater Lillo im Familienbetrieb. Dort gibt es gerade in den Wintermonaten viel zu tun, so dass dem Fußballer auch während des Lockdowns nicht langweilig wird. „Oft komme ich erst gegen sieben oder acht Uhr abends nach Hause“, sagt er.

Heizungsbau-Meister ist Borsellino also schon. Was noch fehlt, wäre eine Meisterschaft im Fußball. Die Chancen, dass er vielleicht in dieser Saison über eine solche jubeln könnte, stehen nicht schlecht. Zur Winterpause liegt der 23-Jährige mit Bliesransbach auf Rang zwei. Mit 13 Zählern hat der SC so viele Punkte gesammelt wie Spitzenreiter und Titelfavorit 1. FC Saarbrücken II. Der hat aber eine Partie mehr absolviert.

„Die Meisterschaft ist nicht unbedingt unser Ziel, aber oben mitmischen wollen wir“, erläutert Borsellino: „Bisher sind wir hoch zufrieden.“  Lediglich am ersten Spieltag musste Bliesransbach eine Niederlage hinnehmen (1:3 beim SV Karlsbrunn). Danach gelangen dem Team von Trainer Kai Kempf vier Siege und ein Unentschieden.

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